Am Kugelfang: Neue Gewerbeflächen kommen
Seit längerem existieren Bestrebungen, das bestehende Gewerbegebiet „Am Kugelfang“/„Carl- von-Linde-Straße“ nach Norden hin bis zur Stadtgrenze zu erweitern. Die Grundstücksentwicklungsgesellschaft Hasenheide Nord hat inzwischen die beiden westlichen unbebauten Flurstücke erworben und möchte diese zusammen mit der Stadt entwickeln. Die nach Osten hin anschließenden Grundstücke sind in Privatbesitz. Trotzdem wird jetzt die städtebauliche Entwicklung für den Gesamtbereich nördlich des Gewerbegebietes „Carl-von- Linde-Straße“ bis zum östlich angrenzenden Grünzug angegangen. Für dieses Gebiet wurde vom Planungs- und Bauausschuss (PBA) sowie vom Stadtrat eine Bauleitplanung mit gleichzeitiger Änderung des rechtswirksamen Flächennutzungsplans (FNP) befürwortet.
Ziel ist es, der Nachfrage nach dringend benötigten Gewerbegebietsflächen im Stadtgebiet gerecht zu werden. Zumal die Stadt kurz- bis mittelfristig fast keine freien Gewerbeflächen mehr zur Verfügung stellen kann. So könnten Entwicklungsmöglichkeiten ortsansässiger Betriebe gesichert und weitere wohnortnahe Arbeitsplätze geschaffen werden. Es gibt auch bereits Interessenten. Zudem wird dann die Entwicklung nach Norden durch eine Ortsrandausbildung zum Fliegerhorst begrenzt und eine Grünvernetzung nach Süden geschaffen. Insgesamt umfasst der Geltungsbereich des FNP eine Fläche von etwa 2,12 Hektar, der des BP-Vorentwurfs rund 7.300 Quadratmeter. Die Erschließung der westlichen Gewerbefläche ist von Südwesten über die Bestandsstraße „Am Kugelfang" mit einer neu geplanten Wendeplatte als öffentliche Straßenverkehrsfläche geplant. Wegen der Ortsrandlage zur freien Landschaft hin und zur Abrundung des Gewerbegebietes ist analog zum Bebauungsplan „Kugelfang West“ eine mindestens zehn Meter breite private Eingrünung mit Bäumen vorgesehen. Richtung Norden werden bewusst zum Schutz der im angrenzenden FFH-Gebiet vorhandenen bodenbrütenden Vögel keine großen Bäume gepflanzt, sondern ein Magerrasenstreifen mit Sträuchern angelegt.
Im PBA sorgten sich einige Stadträte vor allem um die Zukunft der Feldlerche. Gefordert wurde zudem ein deutlich breiterer Grünstreifen. Letztlich beantragte Planungsreferent Christian Götz (BBV) erfolgreich eine Erhöhung auf 15 Meter. Die nächsten Schritte sollen unter Berücksichtigung dieser und weiterer in der Sitzung aufgeworfener Themen erarbeitet werden.
Viele offene Fragen zur Tennis-Halle
In Fürstenfeldbruck gibt es derzeit keine Tennishalle. Somit sind die Mitglieder des Tennisclubs Fürstenfeldbruck im Winter auf die Buchung von Hallen in umliegenden Gemeinden angewiesen. Allerdings gebe es dort nicht genügend Kapazitäten, weshalb vor allem Kinder und Jugendliche im Winter wenig oder gar nicht trainieren könnten. Der Nachwuchs macht knapp ein Drittel der rund 260 Mitglieder aus, rechnet der Verein vor. Daher möchte der Club eine eigene mobile Traglufthalle für die Wintermonate (Oktober bis März) auf den Freiluft-Tennisplätzen an der Dachauer Straße errichten. Jetzt stand das Thema im Planungs- und Bauausschuss auf der Tagesordnung.
Während der Sommermonate könnte die mobile Halle an einem anderen Standort eingelagert werden. Das erforderliche Technikhaus mit einer Grundfläche von sieben mal drei Metern und einer Höhe von drei Metern müsste allerdings dauerhaft auf dem westlich der Tennisplätze angrenzenden städtischen Grund gebaut werden. Die Sitzbank dort müsste weichen und der bestehende Trampelpfad verlegt werden.
Laut Verwaltung könnte dem Vorhaben nach Abwägung der öffentlichen Belange aus planungsrechtlicher und städtebaulicher Sicht zugestimmt werden. Die Realisierung einer Traglufthalle wird auch vom Sportamt positiv bewertet und als „äußerst wichtige Ausbauschritt der städtischen Sport-Infrastruktur" gesehen. Das Vorhaben wäre zudem für Mitglieder anderer Brucker Tennisvereine von großem Interesse.
Der Umweltbeirat meldete jedoch Bedenken an. Eine derartige Halle sei ein Energiefresser und nicht zeitgemäß. Er forderte weitere Angaben hierzu. Auch Christian Götz (BBV) war von dem Projekt nicht überzeugt. ,,Drei Millionen Plastiktüten mit Putin-Gas aufblasen" sei aus der Zeit gefallen. Zudem wollte er wissen, ob in das Technik-Haus eine öffentliche Toilette integriert werden könnte. Diese käme auch den Nutzern des benachbarten Spielplatzes zugute.
„Ist das an der Stelle das Richtige?“, fragte Christian Stangl (Grüne) mit Blick auf das Orts-und Landschaftsbild. Thomas Brückner (Grüne) würde dort lieber der Natur mehr Raum geben und die Tennisplätze insgesamt an einen anderen Standort versetzen. Auch wünschte er sich Angaben zu den schalltechnischen Auswirkungen, möglichen Abgasen und der Klimaneutralität. Der Sportbeiratsvorsitzende Joachim Mack beklagte, dass das Gremium im Vorfeld nicht eingebunden worden sei. Der Sportbeirat sieht in dem Vorhaben eine sportliche Bereicherung. Alexa Zierl (ÖDP) begrüßte die innenstadtnahe Lage.
Letztlich hat der Ausschuss das Projekt an die Verwaltung mit der Bitte um Klärung der in der Diskussion aufgeworfenen Fragen zurückverwiesen.
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