Sitzung des Planungs- und Bauausschusses vom April 2025

Bauvorhaben Langbehnstraße: Nachgebesserung bei Gestaltung

Bei der Stadt ist ein Antrag auf Vorbescheid zu einem Bauvorhaben an der Langbehnstraße in Puch eingegangen. Wie üblich in diesem Verfahren, stellte der Bauwerber konkrete Fragen zu seinen Planungen, in diesem Fall die Errichtung eines Mehrfamilienhauses mit 19 Wohneinheiten und acht Reihenhäusern, und einigen oberirdischen Stellplätzen. Er wollte wissen, ob das Vorhaben samt Tiefgarage grundsätzlich planungsrechtlich in Ordnung ist, die Abstandsflächen passen oder auch ein Genehmigungsverfahren nach § 34 Baugesetzbuch (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) möglich sei.
Derzeit befinden sich auf dem Grundstück ein zweigeschossiges Einfamilienhaus mit Garage sowie ein ehemaliges landwirtschaftliches Gebäude, das aktuell gewerblich genutzt wird. Das bestehende Einfamilienhaus ist nicht Gegenstand des Antrags. Der Bauherr beabsichtigt das Grundstück zu teilen.
Vor der Beratung im Sitzungssaal verschafften sich die Mitglieder des Planungs- und Bauausschusses einen Eindruck vor Ort. Nach Einschätzung der Verwaltung ist das Vorhaben gemäß Baurecht genehmigungsfähig. Grundsätzlich wurde es von den Stadträtinnen und Stadträten befürwortet. Es gab jedoch wegen des ortsbildprägenden Charakters einige Anregungen beziehungsweise Kritik an der Gestaltung, wie zur Fenstergröße oder den Balkonen. Daher soll diese auf Vorschlag von Sitzungsleiter Christian Stangl (Grüne) zusammen mit einem Fachbeirat nochmals optimiert werden, bevor es in die Genehmigung geht.

Wie geht es am nördlichen Viehmarktplatz weiter?

Nach Fertigstellung des südlichen Viehmarktplatzes stellt sich nun die Frage, was man mit dem nördlichen Teil macht. Darüber wird bereits seit Jahrzehnten nachgedacht und diskutiert. Viele Fachleute waren schon involviert, es gab diverse Untersuchungen, einen Bürgerentscheid, eine Bürgerbeteiligung und letztlich ein wegen Unwirtschaftlichkeit gescheitertes Wettbewerbsverfahren.
Zuletzt hatten sich Studierende der Hochschule Darmstadt im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit mit einer möglichen Bebauung auseinandergesetzt. Sieben ausgewählte Arbeiten sind seit einigen Wochen im Stadtlabor ausgestellt. In der April-Sitzung des Planungs- und Bauausschusses stellte Stadtbaurat Johannes Dachsel die Entwürfe vor. Auch die Modelle hatte er mit in den Großen Sitzungssaal gebracht. „Es ist nun ein guter Zeitpunkt, um über den nördlichen Platz weiter zu diskutieren“, sagte er eingangs. Die Aufgabe sei zwar komplex, aber in den vielen Gestaltungsmöglichkeiten liege eine große Chance für die Stadt, die zur Verbesserung der Situation führen würde. Die Vorschläge der Studierenden, die den Ort alle als sehr urban interpretiert haben, seien als Impuls für die weitere Diskussion zu verstehen. Sein Anliegen sei, in dieser Sitzung ein Stimmungsbild der Politik zu erhalten. Rahmenbedingungen für weitere Überlegungen seien Wirtschaftlichkeit für die Stadt, den Investor sowie die wirtschaftliche Entwicklung der Innenstadt. Zudem sei für einen der zentralen Plätze in der Stadt eine hochwertige Architektur wünschenswert. Da es sich um eine städtische Fläche handelt, habe man große Einflussmöglichkeiten, auch in Bezug auf Nachhaltigkeit.
Große Einigkeit bestand im Gremium, dass der Platz eine Einfassung mit Gebäuden brauche, er eine relativ große Bebauungsdichte vertrage sowie die Wirtschaftlichkeit und Realisierbarkeit diesmal zu beachten seien.
In den Redebeiträgen erinnerte zum Beispiel Andreas Lohde (CSU) daran, dass bereits vor 15 Jahren die Rentabilität ein wesentlicher Aspekt gewesen sei. Auch, damit die Kosten für eine Tiefgarage aufgefangen werden können. Im Erdgeschoss brauche man eine tragfähige Nutzung, die zudem zur Belebung beitrage. Der wertvolle, zentrale Platz „ruft danach, in die Höhe zu gehen“, so Lohde. Es dürfe zudem kein 08/15-Gebäude entstehen. Aus Sicht von Hans Schilling (FW) sei der nächste Schritt, sich zunächst einmal grundlegend Gedanken zu machen, was dort entstehen und passieren soll. Ein Aspekt ist für Karl Danke (BBV), dass es keine Trennung zwischen Nord- und Südteil des Platzes gibt. In diese Richtung äußerte sich auch Thomas Brückner (Grüne), der in Frage stellte, ob die Ludwigstraße weiterhin in dieser Form bestehen bleiben muss. Ihm war auch ein gewisser Abstand zur „Fleischer-Villa“ wichtig. Klimaschutzreferentin Alexa Zierl (ÖDP) sah eine starke Bebauung des Platzes angesichts der Stadtklimaanalyse und der stetig ansteigenden Hitze als kritisch. Zumindest ein Teil der Fläche sollte als „Winzelwäldchen“ für Schatten und Abkühlung sorgen. Sollte dies dort nicht realisierbar sein, dann sollte zumindest in der Nähe ein „kühles Eck“ geschaffen werden.
Abschließend fasste Dachsel zusammen, dass ein Interesse am Weiterkommen in dieser Sache bestehe. Man müsse versuchen, möglichst viele Aspekte zu berücksichtigen und Ansätze finden, um voranzukommen. Er schlug vor, in einer kleineren Gruppe weiter zu diskutieren.

Flutlichtmasten und Container zulässig

Die „Fursty Razorbacks“ können gemäß politischem Beschluss künftig auf dem Bolzplatz westlich der AmperOase trainieren. Der Turn- und Sportverein (TuS) hat nun einen Bauantrag zum Aufstellen eines Doppel-Containers als Gerätelager sowie die Errichtung von zusätzlich vier Flutlichtmasten auf dem städtischen Areal gestellt. Da es sich baurechtlich um einen Außenbereich handelt, hatte der Planungs- und Bauausschuss hierüber zu befinden. Die Prüfung der Stadtverwaltung hatte ergeben, dass beides planungsrechtlich zulässig ist.
Laut Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde bestehen auch aus naturschutzfachlicher Sicht keine Einwände, jedoch gibt es ein paar Auflagen, die insbesondere das Flutlicht betreffen. Es wird die Verwendung von insektenfreundlichen LED-Lampen vorgeschrieben. Die Beleuchtung muss jahreszeitlich angepasst gedimmt beziehungsweise zu gewissen Zeiten komplett ausgeschaltet werden. Der Ausschuss befürwortete den Bauantrag einstimmig.

Bericht zu Hochbaumaßnahmen der Stadt

Christian Lichtenberg, Leiter der Hochbauabteilung im Rathaus, informierte die Mitglieder des Planungs- und Bauausschusses über aktuelle Hochbauprojekte der Stadt. So stehen zum Beispiel bei der alten Mühle, auch „Taubenhaus“ genannt, Notsicherungsmaßnahmen zum Erhalt des Status quo an. Das Konzept wird derzeit erstellt, die Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen soll im Herbst abgeschlossen sein.
In Sachen Container-Anlage für die Fursty Razorbacks soll das Planerteam im Mai feststehen und mit der Planung beginnen. Diese soll im September oder Oktober dem Ausschuss vorgelegt werden.
Der beim Kindergarten an der Ricarda-Huch-Straße durch einen nicht ordnungsgemäß ausgeführten Anschluss eines Abwasserrohrs entstandene Wasserschaden ist behoben. Die Kosten in Höhe von 213.000 Euro trägt die Versicherung des Verursachers.
Der sogenannte Längsbau des Rathauses steht zur Sanierung an. Im Dachgeschoss werden zum Beispiel Büros ausgebaut, es erfolgt eine energetische Sanierung samt PV-Anlage, zudem muss der Brandschutz überarbeitet werden. Im Mai werden konkrete Infos im Ausschuss erfolgen. Die Umsetzung ist für Anfang 2026, die Fertigstellung für Herbst 2026 geplant.
Stadtbaurat Johannes Dachsel betonte, dass der Hochbaubereich bei der Stadt derzeit ein gut aufgestelltes Team habe, das leistungsfähig sei. Er sprach seinen ausdrücklichen Dank für dessen Arbeit aus.

 




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