Sitzung des Planungs- und Bauausschusses vom November 2024
Lärchenstraße: Grünzug erhalten
Turnusmäßig wird die Prioritätenliste zur Wohn- und Gewerbeentwicklung in Fürstenfeldbruck im Planungs- und Bauausschuss vorgelegt. Es gibt fünf Kategorien, in die Vorhaben je nach Dringlichkeit eingeteilt werden. Stadtbaurat Johannes Dachsel zeigte drei wesentliche Verschiebungen auf. Demnach konnten sowohl die Rahmenplanung für den Bereich Aumühle und Lände als auch der Wettbewerb Fliegerhorst von „in Bearbeitung“ auf „abgeschlossen“ gesetzt werden. Neu dabei ist bei den aktuellen Vorhaben der Rahmenplan Malchinger Straße für das sogenannte Grimmplatten-Areal.
Die meisten Vorhaben sind nach wie vor in der Rubrik „Sammelbecken“ aufgelistet. Unter den 31 dort genannten Maßnahmen befindet sich auch der Bebauungsplan Lärchenstraße. Da geht jetzt etwas voran, sagte Dachsel. Er hatte einen prall gefüllten Ordner dabei, denn für ein Areal dort gibt es eine lange Vorgeschichte. Einst war geplant, auf dem Gelände zwischen Lärchenstraße und Bahnlinie Wohnungen und ein Frauenhaus zu errichten. Doch eine Bürgerinitiative hatte damals erfolgreich gegen die Pläne und für den Erhalt des Grünzugs gekämpft. Auch die Stadt wollte und will dort keine Bebauung. Bald darauf sorgte die Rodung des Wäldchens für Unmut. Jetzt wurde ein nachträglicher Rodungsantrag eingereicht, berichtete der Stadtbaurat.
Durch die Aufstellung eines Bebauungsplans mit entsprechenden Festsetzungen könnte die Grünfläche beziehungsweise der Wald geschützt und der Antrag abgelehnt werden. Dachsel erinnerte an die Frischluftschneise entlang der Bahngleise. Zudem seien der Geschwister- Scholl-Platz samt Parkplatzflächen im Umfeld Hitzeinseln. „Wenn wir die Klimaresilienz ernst nehmen, müssen wir hier tätig werden“, betonte Christian Stangl (Grüne). Die Politik sollte klare Signale senden. „Wir müssen etwas für unsere grüne Lunge tun“, bekräftigte Mirko Pötzsch (SPD). Er trat – wie das Forstamt – für eine Wiederaufforstung ein. Georg Jakobs (CSU) könnte sich einen Grünzug in Kombination mit Wohnbebauung vorstellen.
Stadträte zufrieden mit optimierter AEZ-Planung
Im März hatte sich der Stadtrat zuletzt mit dem geplanten Neubau des Amper- Einkaufszentrums (AEZ) an der Heimstättenstraße befasst. Beschlossen wurde, hierfür einen so genannten Vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen und einen Fachbeirat einzuberufen. Letzterer hat seither zwei Mal getagt und sich intensiv mit dem Projekt befasst. Die vorgebrachten Änderungsvorschläge wurden inzwischen vom Planungsbüro geprüft und entsprechende Lösungen erarbeitet. Der Entwurf wurde jetzt im Planungs- und Bauausschuss präsentiert. Das Gremium war sich einig, dass das Vorhaben dadurch optimiert wurde und auf dieser Grundlage weitergemacht werden soll.
Das seit 1968 bestehende AEZ soll, ebenso wie die benachbarte Tankstelle, abgerissen werden. Auf dem Gelände wird ein dreigeschossiges Einkaufscenter mit rund 2.500 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen. Im Erdgeschoss stehen insgesamt 77 Kundenparkplätze zur Verfügung. Der Fachbeirat setzte sich dafür ein, dass die ursprünglich angedachte Einhausung der Parkgaragen-Zufahrt zugunsten einer durchgehenden Fassade entfallen soll. An der Ecke Falken-/Heimstättenstraße ist ein Café mit Außenbereich über Eck geplant. Auf Anregung der Beiräte wurde die Fassade hier zurückversetzt. Dadurch können der Außenbereich des Cafés erweitert, ein überdachter Sitzbereich geschaffen und die Aufenthaltsqualität gesteigert werden.
Im Weiteren folgen in der Falkenstraße die Anlieferungszone und die Müllsammelstelle – beide sind eingehaust. Im ersten Obergeschoss sollen ein Lebensmittelvollsortimenter samt Bäcker und Metzger sowie eine Espressobar und ein Getränkemarkt angesiedelt werden.
Ein Aufenthaltsraum für die Mitarbeitenden sowie Sozialräume, Büro und Technik finden im zweiten Obergeschoss Platz. Die Fassaden entlang der Falken- und Heimstättenstraße sind verglast und mit Holzlamellen versehen. Die oberen Etagen erhalten eine Holzverkleidung. Die Dachflächen werden mit Photovoltaikmodulen ausgestattet.
Rückwärtig grenzt der Neubau an eine erdgeschossige Wohnbebauung an. Auf Vorschlag des Fachbeirats wurde das Gebäude in diesem Bereich zweistufig schräg abgetreppt. Eine Begrünung ist geplant. Auch zu dem Mehrfamilienhaus im Norden erfolgt im ersten Obergeschoss eine Abschrägung. Das Dachgeschoss wurde in der Größe reduziert und deutlich zurückversetzt. Die vier geplanten Oberlichter wurden auf zwei abgeschrägte reduziert. Alle Anpassungen gewährleisten eine harmonische Eingliederung in die Umgebung und reduzieren die Massivität des Baukörpers, so die Meinung. Der Fachbeirat trat auch für eine Optimierung der Anordnung von Begrünung und Gehweg ein: Geplant ist nun, dass die Fußgänger entlang der Gebäudefassade geführt werden und die Baumreihe als Abgrenzung zur Straße dient.
Stadtbaurat Johannes Dachsel sprach von einer insgesamt sehr schönen Lösung. Das Vorhaben sollte nun zügig vorangetrieben werden. Franz Höfelsauer (CSU) freute sich, dass man jetzt einen großen Schritt weiterkomme, zumal das AEZ wichtig für die Versorgung im Brucker Westen sei. Man könne zufrieden sein, meinte Thomas Brückner (Grüne). Er wünschte sich noch mehr Begrünung. Karl Danke (BBV) fragte nach der Umgestaltung der gegenüberliegenden Grünfläche an der Heimstättenstraße, die ebenfalls aufgewertet werden soll. Diese werde erst später im Zuge der Straßenraumplanung angegangen, so Dachsel.
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