Fürstenfeldbruck - eine Stadt mit Tradition

Die Anfänge der Siedlung am Amperübergang liegen im 12. Jahrhundert. In dessen Mitte wird Bruck zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Seinen Namen erhielt der Ort von der Brücke über dem Fluss, wie viele andere Orte in Bayern auch. Bedeutung erlangte Bruck durch die Salzstraße, welche die Amper überquerte. 1263 gründete der wittelsbachische Landesherr Ludwig II. als Sühne für die Hinrichtung seiner Gemahlin Maria von Brabant das Kloster Fürstenfeld. 1286 findet zum ersten Mal eine der heiligen Maria Magdalena geweihte Ortskirche urkundliche Erwähnung, eine Filialkirche der Ur- und Mutterpfarrei Pfaffing.


Das ehemalige Kloster Fürstenfeld
1306 wird Bruck erstmals in einer Urkunde als Markt bezeichnet. Das 700-jährige Jubiläum dieses Meilensteins der Stadtgeschichte würdigt man im Jahre 2006 mit zahlreichen Sonderveranstaltungen. Mit der Aufhebung (Säkularisation) des Klosters im Jahr 1803 konnte sich aus bescheidenen Anfängen heraus im Markt eine bürgerliche Selbstverwaltung entwickeln, die mit der Verleihung der Bezeichnung Stadt am 30.9.1935 ihren Abschluss fand.


Urkunde der Ersterwähnung als Markt
(Quelle: Bayerisches Hauptstaatsarchiv München)
Nach der Klosteraufhebung etablierte sich der Markt Bruck zu einem wirtschaftlichen und verwaltungsmäßigen Zentrum des ganzen Bezirkes. 1873 erfolgte der Anschluss an die Eisenbahnlinie München - Lindau, 1883 die Errichtung einer Sparkasse, 1892 die Inbetriebnahme des ersten gemeindlichen Elektrizitätswerkes in Bayern nach Plänen Oskar von Millers. Im Jahre 1813 wurde sein Vater Ferdinand von Miller, Leiter der königlich-bayerischen Erzgießerei, im Haus Hauptstraße 15 (ehemals Cafe Brameshuber) geboren. Unterschiedliche Schreibweisen des Marktes Bruck durch die Behörden zwangen 1908 die Regierung, eine einheitliche Bezeichnung festzulegen: Sie lautet seither „Fürstenfeldbruck“.


Die Amperbrücke als zentraler Übergang in der Innenstadt
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts erkannte man die Reinheit, Milde und Heilkraft des Amperwassers. Sein hoher Moorgehalt schuf Linderung bei Rheuma, Ischias und ähnlichen Erkrankungen. Bruck wurde zur Sommerfrische, vor allem der Münchner Bevölkerung. Dazu trug auch die Schönheit der waldreichen Umgebung bei. Viele Maler ließen sich dadurch inspirieren. Es bestanden ernsthafte Pläne, Fürstenfeldbruck zum Kneipp - Heilbad auszubauen. Im Winter dagegen war Fürstenfeldbruck ein Dorado des Rodelsports. Sonderzüge brachten die Münchner bis zum Sonderhaltepunkt „Rodelbahn“, wo Hunderte von Rodelschlitten zum Verleih bereit standen.


Das Alte Rathaus beherbergt heute das Standesamt Fürstenfeldbruck
Zählte Fürstenfeldbruck im Jahre 1935 noch 5.000 Einwohner, waren es bereits nach dem Zweiten Weltkrieg - bedingt durch die Eingliederung der Heimatvertriebenen - doppelt so viele. Einen kräftigen Bevölkerungszuwachs erhielt die Stadt nochmals in den 1960er und 1970er Jahren durch die Anbindung an die S-Bahn und insbesondere durch die Schaffung des Bahnhofes Buchenau. Heute beherbergt die Stadt rund 35.000 Einwohner. Das jüngste bedeutende Ereignis der Stadtgeschichte war die Erklärung zur Großen Kreisstadt mit Wirkung zum 01. Januar 2006.

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