Sitzung des Planungs- und Bauausschusses vom Mai 2024

Stadt nimmt Stellung zum Regionalplan Windkraft

Gemäß dem Landesentwicklungsprogramm Bayern müssen bis Ende 2027 1,1 Prozent, bis Ende 2031 1,8 Prozent der Landesfläche als Vorranggebiete für die Errichtung von Windkraftanlagen festgelegt werden. Dies dient dem massiv erforderlichen Ausbau erneuerbarer Energien, um das Ziel, in Deutschland bis 2045 klimaneutral zu werden, zu erreichen. Im September vergangenen Jahres hat der regionale Planungsverband München eine entsprechende Teilfortschreibung des Regionalplans zur Steuerung der Windenergienutzung beschlossen. Auch im Großraum München muss eine gewisse Flächenzahl erreicht werden. Daher wurde für Bruck vom Planungsverband nach Arealen gesucht, die die angestrebten Ziele erfüllen und potenziell geeignet sind. Diese sind kleiner als die bereits von der Stadt anvisierten Gebiete.

Zu dem Vorentwurf gibt es eine informelle Beteiligung der Städte und Gemeinden, damit eventuelle kommunale Planungsabsichten oder städtebauliche Entwicklungen einbezogen werden können. Die Verwaltung hat eine Stellungnahme vorbereitet und diese dem Planungs- und Bauausschuss zur Entscheidung vorgelegt. Im Wesentlichen ging es um die Ortsteile Aich und Puch. Zur Sicherstellung einer möglichen Siedlungsentwicklung wird angeregt, dass die Abstände des geplanten Vorranggebiets von derzeit 900 und 950 Meter auf 1.000 Meter erhöht werden. Außerdem gibt es bislang keine Abstandsregelung für den Be- reich der Gärtnerei und der Baustoffwerke, die sich an der Augsburger Straße Richtung Mammendorf befinden. Hier wird vorgeschlagen, wegen Betriebsleiterwohnungen eine Regelung zu treffen.

Dem Vorschlag der Verwaltung stimmte der Ausschuss geschlossen zu. Einig war man sich auch, möglichst schnell die eigenen Planungen voranzutreiben, um das weitere Vorgehen selbst in der Hand zu haben. Der Ball liege derzeit bei den Stadtwerken, die demnächst in eine erste Bürgerbeteiligung gehen, so Markus Droth (FW).

Klimaschutzreferentin Alexa Zierl (ÖDP) monierte, dass im Zusammenhang mit der Wind- kraft häufig negativ besetztes Vokabular verwendet wird: Umzingelung, Beeinträchtigung oder Versprenkelung. Sie hofft – auch in Hinblick auf kommende Generationen – darauf, dass sich die Wahrnehmung schrittweise ändert und man sich in zehn Jahren freut, wenn man noch eine Fläche für saubere, eigene Energie findet. Stadtbaurat Johannes Dachsel betonte, dass die Stadt beziehungsweise die Stadtwerke in einem ersten Schritt lediglich er- mittelt hätten, wo überhaupt Windkraftanlagen technisch möglich sind. Es sei noch  keine Entscheidung getroffen. Das Einvernehmen mit der Bürgerschaft sei sehr wichtig, zumindest mit einer überwiegenden Zahl. Alle würden nie zustimmen. Aber als man im Rahmen des ISEK mit dem BruckTuk in Puch und Aich gewesen ist, hätten sich durchaus viele Bewoh- nerinnen und Bewohner sehr positiv zur Windkraft geäußert. Um große Akzeptanz zu errei- chen, sei ein spürbarer Vorteil für die direkt Betroffenen wichtig, wie zum Beispiel die Wei- terleitung eines Anteils aus der Energiegewinnung, ergänzte Zierl. Eine Bündelung von Windkraftanlagen könnte Ziel der Planungen sein. Dafür könnte man dann andere Gebiete freihalten.