Sitzung des Planungs- und Bauausschusses vom Dezember 2025
Ausschuss befürwortet Einheimischen-Modell
Im April 2022 beantragten die Stadtratsfraktionen von CSU und Grünen die Einführung eines Einheimischen-Modells. Nun beriet der Planungs- und Bauausschuss, ob es in den Werkzeugkasten der sozialgerechten Bodennutzung (SoBoN) aufgenommen werden soll. Nach SoBoN müssen Bauherren bei größeren Neubauten derzeit 40 Prozent der Geschossfläche 40 Jahre lang mietpreisgebunden bereitstellen; alternativ kann dies etwa über Genossenschaften erfolgen.
Das Einheimischen-Modell wäre ein weiteres Förderinstrument, das vergünstigten Wohnraum- erwerb für örtliche, weniger begüterte Haushalte ermöglichen soll. Käufer müssten sich zu langfristiger Eigennutzung verpflichten. Zugangsvoraussetzungen wären u. a. Einkommens- und Vermögensgrenzen (für eine vierköpfige Familie ca. 108.000 Euro brutto bzw. maximal 200.000 Euro Vermögen). Die Auswahl erfolgt über Ortsbezug und soziale Kriterien, wobei der Ortsbezug maximal die Hälfte der Wertung ausmachen darf.
Laut Verwaltung bilden die Obergrenzen in der Region eher die Untergrenze für eine realistische Eigenheimfinanzierung. Selbst mit Förderung wären Grundstücke für viele kaum erschwinglich. Daher schlug die Stadt vor, das Modell primär auf Eigentumswohnungen anzuwenden. Es kann auf städtischen wie privaten Flächen umgesetzt werden; bei Investorenflächen sollen bis zu zehn Prozent der zusätzlich geschaffenen Geschossfläche dafür genutzt und mit mietpreisgebundenem Wohnraum verrechnet werden.
Der Ausschuss betonte, dass das Einheimischen-Modell nicht mit dem genossenschaftlichen Wohnbau konkurrieren solle: Bei kleineren Projekten sei es geeignet, bei größeren solle Genossenschaftswohnraum Vorrang haben. Eine Mehrheit sprach sich für die Einführung aus. Die endgültigen Richtlinien und Auswahlkriterien sollen in einer gesonderten Beschlussvorlage detailliert festgelegt werden. Das letzte Wort hat dann der Stadtrat.
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