Sitzung des Konversionsausschusses vom Mai 2025

Konversion Fliegerhorst: Realitäts-Check auf den Weg gebracht

Der städtebauliche und landschaftsplanerische Wettbewerb zur Nachnutzung des Fliegerhorst-Areals ist abgeschlossen. Im Nachgang wurde die Erarbeitung des entsprechenden Rahmenplans an das Siegerbüro vergeben. Damit sind die Grundlagen zur Entwicklung des neuen Quartiers geschaffen. Der Erfolg der Konversion hängt jedoch auch von der wirtschaftlichen Tragfähigkeit des Projekts ab. Daher hat der Konversionsausschuss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, die LBBW Kommunalentwicklung GmbH mit einer Wirtschaftlichkeitsanalyse zu beauftragen.

Die Konversionsmanagerin der Stadt, Nadja Kripgans-Noisser, zeigte die Notwendigkeit einer solchen Untersuchung auf. Diese sei wichtig, um eine Strategie zum Umgang mit den anzukaufenden Flächen zu entwickeln und die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Projekts sicherzustellen. Die Untersuchung wird in enger Abstimmung mit der Rahmenplanung erfolgen. Aufgezeigt werden sollen Möglichkeiten zur Finanzierung des Vorhabens und konkrete Schritte zur bedarfsgerechten Umsetzung, aber auch eventuelle Risiken. Schwerpunkt wird eine Einnahmen-Ausgaben-Schätzung sein. Die Frage nach einem möglichen Entwicklungsträger spiele ebenfalls eine Rolle. Auch Fördermöglichkeiten sollen dargestellt werden. Mit diesem Realitäts-Check habe man ein gutes Fundament für die nächsten Jahre, so Kripgans-Noisser. „Damit wir keine Traumschlösser bauen“, sagte sie. Das ausgewählte Büro verfüge über einschlägige Erfahrungen aus verschiedenen Konversionsprojekten. Die Kosten für die Analyse wurden im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung vorgelegt. Die Leistungen seien zu 80 Prozent förderfähig, so der Hinweis der Verwaltung.

Finanzreferent Klaus Wollenberg (FDP) regte mit Blick auf die Gewerbesteuer-Einnahmen an, die Ansiedlung von mittelständischen Produktionsstätten nicht komplett auszuschließen. Unterstützung bekam er von Andreas Lohde (CSU). Der redaktionelle Hinweis werde berücksichtigt, sicherte Kripgans-Noisser zu. Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage stellte Willi Dräxler (BBV) die grundsätzliche Frage, ob die Stadt denn eine einklagbare Zusage bezüglich des Abzugs der Bundeswehr im Jahr 2030 habe. „Es gibt nur die Aussage des Bundesverteidigungsministeriums, dass dieser Standort aufgegeben wird“, sagte OB Christian Götz (BBV). Er warb dafür, die bisherige Richtung beizubehalten und vorbereitet zu sein. „Das Schlimmste wäre, wenn wir keinen Plan hätten, wenn es soweit ist“, betonte er.

Lohde ergänzte, dass Teile auch unabhängig vom Abzug der Bundeswehr realisierbar seien.

Verkehrsgutachen und Nachnutzungskonzept

Der Rahmenplan für das Zukunftsquartier Fliegerhorst ist in Arbeit und soll am 27. Juni im Veranstaltungsforum Fürstenfeld der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Dies berichtete Konversionsmanagerin Nadja Kripgans-Noisser. Auch ein Verkehrsgutachten soll beauftragt werden. Geplant sei, zu diesem Thema mit den Nachbarkommunen in den aktiven Dialog zu gehen und eventuell eine „Arbeitsgemeinschaft Mobilität“ ins Leben zu rufen. Was dann noch fehlt, sind Nachnutzungskonzepte für die denkmal- geschützten Gebäude.
Denkmalschutz war das Stichwort für Klaus Wollenberg (FDP). Er erinnerte an das Buch „Historisches Erbe: Der Fliegerhorst Fürstenfeldbruck – Denkmalwerte und Denkmalqualitäten“, das 2017 von dem damaligen Stadtbaurart Martin Kornacher gemeinsam mit Matthias Wieser herausgegeben worden war. In dem Band werden die Ergebnisse einer im Zuge der anstehenden Konversion beauftragten städtebaulich-denkmalpflegerischen Untersuchung zusammengefasst. Wollenberg führte aus, dass eigentlich ein zweiter Band mit weiteren Objekten geplant war. Dies sei wegen der Haushaltskonsolidierung verschoben worden, sagte Kripgans-Noisser. OB Christian Götz (BBV) sprach sich dafür aus, dies wenigstens in abge- speckter Form fortzusetzen.




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