Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vom Juli 2024

Bauhofverlagerung: Zwei Jahre planen, zwei Jahre bauen

Die Projektentwicklung für den Neubau des städtischen Bauhofs auf einem Grundstück neben der Feuerwache an der Landsberger Straße geht weiter. Wie notwendig die Verlagerung ist, davon konnten sich die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) vor Ort ein Bild machen. Mehr als eine Stunde lang waren die Politiker mit Bauhofleiter Peter Lan- genegger und Gärtnerei-Leiter Valentin Zeh auf Tour durch teils marode Gebäude, die zudem aus allen Nähten platzen. Besichtigt wurden Fahrzeug- und Gerätehallen, Lager, Silo und Werkstätten wie etwa die Schreinerei und die Schlosserei. Auch die Abläufe dort wurden aufgezeigt.

Derzeit sind 52 Mitarbeiter im Bauhof tätig. Im Sommerhalbjahr werden sie vor allem beim Straßenunterhalt und der Straßenreinigung samt Instandhaltung der Verkehrsschilder sowie in der Grünpflege der städtischen Flächen eingesetzt. In Absprache mit den Hausmeistern hält der Bauhof zudem die städtischen Liegenschaften wie Schulen, Kitas, Museum, Verwaltungsgebäude, Parks, Plätze und Spielplätze in Schuss. Darüber hinaus ist das Team bei Veranstaltungen und bei Wahlen im Einsatz. Während des Winterhalbjahres ist die wichtigste Aufgabe des Bauhofs das Räumen des rund 145 Kilometer langen Straßennetzes sowie der Fußwege, Plätze, Bushaltestellen und vielem mehr.

All diese Aufgabengebiete fanden ihren Niederschlag im Raumprogramm für den Neubau, das der HFA zuletzt im April diskutiert hatte. Angesichts der Kosten von rund 33,5 Millionen Euro war aber gefordert worden, den Bedarf und die Standards nochmals zu überprüfen. Zudem sollten auf Anregung der CSU andere Bauhofneubauten untersucht und ins Verhält- nis zu Bruck gesetzt werden. Verglichen wurden: Freilassing, Holzkirchen, Teltow, Unterföhring und Villingen-Schwenningen. Die Einrichtungen seien zwar nicht 1:1 vergleichbar, es zeige sich aber, dass sowohl der Kostenrahmen als auch der Flächen- und Raumbedarf „im Rahmen“ seien, so das Fazit der Verwaltung. Bestätigt wurde dies durch ein überarbeitetes Kurzgutachten des Instituts für Abfall, Abwasser und Infrastrukturmanagement.

Für OB Christian Götz (BBV) hat das Projekt höchste Priorität. Denn andernfalls wäre die Planung für das Areal rund um Aumühle und Lände Makulatur. Der Bauhof-Neubau sollte schnellstmöglich realisiert werden, meinte auch Andreas Lohde (CSU). Mit Blick auf die hohen Kosten sagte er, dass nicht jede Halle beheizt sein müsse. Und er regte an, auch eine Systembauweise zu prüfen. Kämmerer Marcus Eckert berichtete, dass die Verwaltung dazu bereits entsprechende Gespräche führe. Und er ergänzte, dass die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt wurde. Er verwies auf die guten Erfahrungen bei dem Projekt am Waldfriedhof. Ähnlich wie dort könnten auf dem neuen Verwaltungsgebäude des Bauhofs Wohnungen entstehen. Für Menschen in Berufen der Daseinsvorsorge, ergänzte Götz. Dafür gibt es sogar günstige Kredite. Der für den Bauhof zuständige Referent Albert Bosch (CSU) war dagegen skeptisch und befürchtete mögliche Konflikte. Um Kosten zu sparen, schlug Hermine Kusch (BBV) eine Variante ohne Keller, aber mit einem dritten Obergeschoss vor. Markus Droth (FW) brachte mit Blick auf die Fi- nanzierung Contracting ins Spiel, das heißt, dass ein Contractor die Planung, Finanzierung, Errichtung oder Wartung einer Investition oder Infrastruktur übernimmt. Jan Halbauer (GRÜNE) betonte, dass man sich das Areal rund um Aumühle und Lände mit Blick auf Geschosswohnungsbau noch einmal anschauen müsse. „Das eine darf aber das andere nicht blockieren“, mahnte Götz. Klaus Wollenberg (FDP) fragte nach dem Zeitplan. Dazu sagte Stadtbaurat Johannes Dachsel: Zwei Jahre planen, zwei Jahre bauen – das sei realistisch. Wenn ein Generalunternehmer oder Totalübernehmer mit ins Boot geholt wird, könne es auch schneller gehen. In diesem Fall müsse aber die Planung weit vorangetrieben sein und es sollten keine Umplanungen mehr kommen.