Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Verkehr und Tiefbau vom Juli 2025
Nächste Schritte auf dem Weg zur Kommunalen Wärmeplanung
Der digitale Energienutzungsplan (ENP) für den Landkreis Fürstenfeldbruck und die seine kreisangehörigen Kommunen liegt vor. Aufgezeigt werden zukunftsweisende Maßnahmen, die die energetische Entwicklung langfristig prägen sollen. Das strategische Papier umfasst dabei auch individuelle Berechnungen für jede Kommune. Dies beinhaltet eine Treibhausgasbilanzierung, eine Bestandsuntersuchung der Energiebedarfe (Strom und Wärme) und eine technische Potenzialanalyse möglicher zu nutzender erneuerbarer Energien (ebenfalls Strom und Wärme). Weitere Bestandteile sind ein Szenario-Tool, mit dem Entwicklungspfade zur Klimaneutralität berechnet werden können, und ein individueller Maßnahmenkatalog. Der Bericht für den Landkreis kann auf der Webseite des Landratsamtes heruntergeladen werden. In der Juli-Sitzung des städtischen Umweltausschusses erläuterte zunächst das Büro Eniano die wichtigsten Ergebnisse des ENP für Fürstenfeldbruck.
Auf dieser Datengrundlage soll nun eine Kommunale Wärmeplanung (KWP) für die Stadt beauftragt werden. Die Klimaschutzbeauftragte der Stadt, Lucia Billeter, zeigte die weiteren hierfür erforderlichen Schritte auf. Demnach besteht für Städte und Gemeinden unter 100.000 Einwohner eine gesetzliche Verpflichtung, bis 2028 eine KWP vorzulegen. Durch
das Konnexionsprinzip bekommen Städte in der Größenordnung von Fürstenfeldbruck jedoch einen Kostenausgleich von rund 122.600 Euro, führte Billeter aus. Das Ergebnis der KWP sei ein Plan, der Eignungsgebiete für Nah- oder Fernwärmenetze ausweist sowie Energiepotenziale und Bedarfe untersucht. Laut Sachvortrag ist das Ziel des Klimamanagements, „im Endergebnis einen Plan zu haben, bei dem sich jeder Bürger und jede Bürgerin wiederfindet und eine Idee zur künftigen Wärmeversorgung bei sich im Gebäude beikommt“. Billeter wies ausdrücklich darauf hin, dass ein KWP jedoch keinesfalls
ein „Netzausbauplan mit Anschlussgarantie“ sei.
Der Ausschuss hat einstimmig einen Empfehlungsbeschluss an den Stadtrat für die nächsten erforderlichen Schritte gefasst. Stimmt dieser ebenfalls zu, soll über den Sommer das für die Ausschreibung erforderliche Leistungsverzeichnis ausgearbeitet werden. Die Beauftragung könnte im Bestfall dann noch dieses Jahr erfolgen.
Neue Brücke Richtung Lände
Im Zuge der Umgestaltung des Areals Aumühle/Lände ist auch eine neue Brücke für Fußgänger geplant, die die Innenstadt auf Höhe der Schöngeisinger Straße 47 mit der Amperinsel „Auf der Lände“ verbinden soll. Im Mai 2023 war das Projekt im Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Tiefbau (UVT) vorgestellt worden. Damals hatte das Gremium beschlossen, dass die Verwaltung in enger Abstimmung mit der Regierung von Oberbayern als Förderstelle und dem Wasserwirtschaftsamt die weiteren Planungsschritte abarbeitet. Außerdem sollte sich ein Fachbeirat mit der Gestaltung des Bauwerks befassen. Jetzt
wurde den UVT-Mitgliedern ein aktueller Zwischenstand Planung präsentiert.
Die vorgelegte Lösung wurde vom federführenden Ingenieurbüro gemeinsam mit dem Gestaltungsbeirat in mehreren Sitzungen erarbeitet. Berücksichtigt werden mussten auch der Hochwasserabfluss und die bestehende Überschwemmungsfläche. Das Ergebnis ist eine sogenannte Fachwerkbrücke mit Zugdiagonalen in Stahlbauweise. Diese wird die Amper stützenfrei überspannen. Im Sinne der Nachhaltigkeit und zur Reduzierung der Unterhaltskosten wurde vorgeschlagen, den Steg als Corten-Stahl-Konstruktion in Rundrohrbauweise auszuführen. Bei diesem Material seien die Unterhaltskosten geringer,
so der Hinweis. Der Bodenbelag in Form eines Gitterrosts und die seitliche Absturzsicherung sind in feuerverzinktem Metall, die Handläufe in Edelstahl vorgesehen. Die Bruttobaukosten belaufen sich bei dieser Ausführung auf rund 670.000 Euro.
Die Gründung der Widerlager wird jeweils über zwei ausbetonierte Brunnenringe erfolgen. Eine platzsparende und kostengünstige Variante, wie der Planer betonte. Der Überbau wird im Werk in einem Stück vorgefertigt, mit einem Sondertransport zur Baustelle gefahren und mithilfe eines Mobilkrans von der Seite des Bauhofs über die Amper eingehoben.
Karl Danke (BBV) fragte nach der Barrierefreiheit. Denn nur am Südende der Brücke Richtung Amperinsel wäre eine Rampe möglich. Nordseitig ist dafür kein Platz. Die Planer sprachen sich für Treppen an beiden Enden aus. Eine Rampe auf nur einer Seite könnte Barrierefreiheit suggerieren, die jedoch nicht gegeben ist. Das Gremium war gespalten: Sieben Räte favorisierten die Treppen-Lösung, sechs die Rampen-Alternative. Ausgehend von diesem Meinungsbild wird nun der finale Entwurf erarbeitet. Ziel ist es, dass das Brückenbauwerk 2027 fertiggestellt ist.
Nordendstraße wird zur Spielstraße
Die Nordendstraße ist in einem schlechten Zustand und soll daher erneuert werden. Zuletzt hatte der Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Tiefbau (UVT) im April über den Ausbau beraten. Damals wurden die vorgesehenen Pflanzflächen und die Einrichtung einer Einbahnstraßenregelung abgelehnt. Befürwortet hatte das Gremium dagegen den Ausbau als Spielstraße
für eine Gesamtbruttosumme von rund 600.000 Euro. Inzwischen wurde die Planung überarbeitet und dem UVT jetzt erneut vorgelegt.
Das sind die wesentlichen Änderungen: Zur optischen Kennzeichnung des nahezu höhengleichen Ausbaus sollen die Einfahrtsbereiche – soweit möglich – verengt und durch Aufpflasterungen hervorgehoben werden. Zudem ist geplant, die Parkplatzflächen nach dem Schwammstadt-Prinzip als versickerungsfähige Rasenliner auszuführen. Aufgenommen wurden außerdem kleine Anpassungen, die von Anwohnern in einer Versammlung vorgebracht worden sind. Darüber hinaus werden laut Verwaltung vorsorglich Leerrohre für einen möglichen künftigen Breitbandausbau verlegt.
Verkehrsreferent Mirko Pötzsch (SPD) regte erfolgreich an, die Einfahrt an der B2 zu verengen. Ferner monierte er, dass Parkplätze wegfallen werden. Es gebe keinen Anspruch auf einen Parkplatz im öffentlichen Raum, sagte OB Christian Götz (BBV) dazu. Einig waren sich die Mitglieder des Ausschusses, dass die Stellplätze weiß abmarkiert werden. Die neue Planung wurde mehrheitlich beschlossen.
Puch : Neuer Feldweg wird errichtet
Im Ortsteil Puch gibt es einige landwirtschaftliche Betriebe und der Freistaat Bayern betreibt dort ein Versuchsgut. Daher sind in dem Ort viele landwirtschaftliche Fahrzeuge unterwegs. Da auch Acker- und Versuchsflächen nördlich der B2 liegen, ist die Langbehnstraße aktuell die Hauptachse für den landwirtschaftlichen Verkehr in diese Richtung. Weil es in der teils schmalen Straße immer wieder zu kritischen Situationen mit Fußgängern und Radfahrern kommt, hat die CSU-Fraktion in einem Antrag die Erstellung eines zusätzlichen Feldwegs als Bypass für die landwirtschaftlichen Fahrzeuge gefordert. Dann könnten die Landwirte ohne Durchfahren der Ortschaft sicher auf die andere Seite der B2 gelangen. Gleichzeitig könne die Verkehrssicherheit verbessert werden. Diese Lösung wurde auch in einer Stellungnahme des Bayerischen Bauernverbands begrüßt. Die Verwaltung hat drei Wegeführungen erarbeitet und im Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Tiefbau vorgelegt. Geplant ist, dass die Landwirte sich selbst für eine Variante entscheiden, mit der alle Beteiligten einverstanden sind. Sie errichten den Weg und unterhalten ihn. Die Stadt trägt einen einmaligen Zuschuss in Höhe von maximal 50.000 Euro bei. Grundlage hierfür ist der Eingemeindungsvertrag von 1975. Wenn es günstiger wird, dann zahlt die Stadt weniger, führte Stadtbaurat Johannes Dachsel aus. Für die Umsetzung der Maßnahmen wird ein städtebaulicher Vertrag abgeschlossen.
Der von der Verwaltung vorgeschlagenen Vorgehensweise schloss sich das Gremium einstimmig an.
Aich: Umgestaltung der Dorfstraße
Die Dorfstraße in Aich soll im Rahmen einer grundlegenden Umgestaltung zukunftsfähig entwickelt werden. Ziel ist es, die Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzergruppen, also der Fußgänger, Radfahrer und des landwirtschaftlichen Verkehrs gleichermaßen zu berücksichtigen. Neben der Verbesserung von Verkehrs- und Aufenthaltsqualität sollen auch ökologische und funktionale Aspekte einbezogen werden. Das Vorhaben wurde jetzt im Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Tiefbau präsentiert.
Bereits 2015 hatte Martin Kellerer (CSU) in einem Antrag gefordert, dort Gehwege anzulegen und so die Verkehrssicherheit zu verbessern. Die etwa einen Kilometer lange Straße ist historisch gewachsen und weist daher einen uneinheitlichen Querschnitt auf. Entlang des Straßenzugs befinden sich neben Wohnbebauung und landwirtschaftlichen Anwesen auch die Kirche, eine Gastwirtschaft und das Gemeindehaus samt Kindergarten. Radwege fehlen und auch Gehwege sind nur in kurzen Abschnitten vorhanden. Laut einer Verkehrszählung von 2021 beträgt die durchschnittliche Verkehrsbelastung rund 1.000 Kfz pro Tag. Zudem fahren dort die Buslinien 823 und 825. Die Straße wird außerdem von zahlreichen Schülerinnen und Schülern zu Fuß genutzt. Die Verwaltung sieht insbesondere die Fußgänger gefährdet. Daher bestehe Handlungsbedarf.
Von der Verwaltung wurde vorgeschlagen, den gesamten Bereich der Dorf- und Brucker Straße sowie den Weilerweg auf Höhe der Feuerwehr Aich auszubauen. Der Straßenzug wurde in fünf Planungsabschnitte unterteilt. Die Kosten für die Maßnahme werden von der Verwaltung auf rund 6,5 Millionen Euro geschätzt. Allein die Planungskosten wurden mit rund 670.000 Euro beziffert. Im aktuellen Haushalt stehen hierfür 300.000 Euro für Planungsleistungen zur Verfügung.
Angesichts der Gesamtsumme diskutierte das Gremium, ob tatsächlich der gesamte Straßenzug überplant werden soll. Kellerer schlug vor, den Abschnitt der Brucker Straße vom Pucher Weg bis zur Staatsstraße 2054 herauszunehmen. Dem schloss sich OB Christian Götz (BBV) an. Nach Meinung von Karl Danke (BBV) sollte zwar die komplette Route geplant, aber bei der Umsetzung die laut Verwaltung am stärksten frequentierten Abschnitte priorisiert werden. Christian Stangl (Grüne) regte an, auch schrittweise zu planen.
Letztlich stimmte das Gremium mehrheitlich dafür, den Straßenzug nur bis zum Pucher Weg anzugehen. Die Bauverwaltung wird die Möglichkeit für Straßenausbaubeiträge prüfen.
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