Sitzung des Ausschusses für Integration, Soziales, Jugend und Sport vom Juli 2020

Verleihung des Integrationspreises im Sport

Der TSV West und Dirk Hasenjaeger haben für herausragendes Engagement den Integrationspreis im Sport der Stadt erhalten. Eigentlich sollte der Preis im Rahmen der Sportlerehrung bereits im März übergeben werden. Wegen der Corona-Pandemie musste die Veranstaltung jedoch abgesagt werden. Jetzt wurde die Übergabe im Ausschuss für Integration, Soziales, Jugend und Sport nachgeholt.

Der TSV West leistet seit vielen Jahren herausragende Jugendarbeit. Dabei werden in besonderer Weise Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in den Verein eingebunden. Laut Sportreferent Martin Kellerer (CSU), der die Preisvergabe vornahm, sind 170 Nachwuchs-Kicker aus über 30 Nationen bei TSV West aktiv. Das Engagement geht dabei vielfach über den sportlichen Bereich hinaus. „Was wäre, wenn es euch nicht geben würde?“, fragte Integrationsreferent Willi Dräxler (BBV) und stellte die Bedeutung des Vereins für das gelingende Zusammenleben in einer kulturell pluralen Gesellschaft heraus. „Soziale Beziehungen sind wahnsinnig wichtig“, betonte er.

Auch bei der Integration von geflüchteten jungen Menschen hat sich der TSV West bei vielen Aktionen eingebracht. Darunter auch bei der Durchführung des Refugee-Cups, der von Dirk Hasenjaeger regelmäßig organisiert wird. Dabei sind viele ehrenamtliche Helfer und Aktive aus dem Fußballbereich aktiv. Durch die Fußball-Turniere wird das Team-Gefühl gestärkt und Menschen verschiedenster Nationen werden zusammengeführt. Zudem organisiert und koordiniert Hasenjaeger das Sportangebot für Geflüchtete in der Aufnahmeeinrichtung im Fliegerhorst. „Was die beiden machen ist ein Statement“, fasste Dräxler das Engagement der Preisträger zusammen. Die Ausschussmitglieder honorierten das Engagement mit kräftigem Applaus.

Die Gesamtsumme des Preises wurde nicht zu gleichen Teilen aufgeteilt. Da hinter dem Verein viele Personen stehen, erhielt der TSV West 800 Euro und Dirk Hasenjaeger 200 Euro.

Mehr Geld für den FC Aich

Der jährliche Zuschuss an den FC Aich wird ab dem Jahr 2021 von 23.000 auf 28.000 Euro erhöht. Dies hat der Ausschuss für Integration, Soziales, Jugend und Sport einstimmig beschlossen.

Nach der Fertigstellung der Sportanlage an der Nannhofer Straße in Aich im Jahr 2001 wurde dem Fußballverein die Verwaltung, Bewirtschaftung und Unterhaltung vertraglich übertragen. Der Zuschuss wurde bereits mehrfach erhöht, zuletzt vor sieben Jahren. Begründet wurde der Vorstoß mit gestiegenen Kosten für die Bewältigung der Aufgaben. Das ehrenamtliche Engagement nehme zusehends ab, die Zahl der freiwilligen Helfer werde – auch aus Altersgründen – geringer und die Bewirtschaftung der Sportanlage dadurch immer schwieriger. Daher hat der Verein eine Erhöhung der Mittel auf 34.000 Euro pro Jahr beantragt.

Der Verein sei sich bewusst, dass der Antrag in einer für die Stadt schwierigen finanziellen Situation komme. Aber auch der FC Aich sei durch die Corona-Pandemie „finanziell schwer getroffen“. Denn Einnahmen aus dem Spielbetrieb, aus Veranstaltungen im Jugendbereich wie etwa dem Vatertags-Turnier und aus der jährlichen Teilnahme am Brucker Altstadtfest seien weggebrochen. Noch nicht absehbar waren zum Zeitpunkt der Antragstellung Einbußen im Sponsoring-Bereich. Eine Prüfung der Kosten ergab nach Rücksprache mit dem Verein jedoch bei diversen Posten Einsparpotential. Man habe sich in der Mitte getroffen, sagte OB Erich Raff (CSU) im Ausschuss. Der Zuschuss wurde einvernehmlich entsprechend angepasst.

Sportfördermittel: SCF bekommt null Euro

Rund 90.000 Euro stellt die Stadt heuer an freiwilligen Leistungen für die Förderung der örtlichen Sportvereine zur Verfügung. Gemäß den entsprechenden Richtlinien werden mit dem Geld sowohl die Kinder- und Jugendarbeit (80 Prozent) als auch Einzelmaßnahmen (20 Prozent) bezuschusst. Nicht vergebene Gelder für Projekte werden dem Budget für den Nachwuchs zugeschlagen. Im Ausschuss für Integration, Soziales, Jugend und Sport wurde deutlich, dass der Sportclub Fürstenfeldbruck (SCF) diesmal leer ausgeht. Die Rede war von rund 4.000 Euro für den Verein. Die Mehrheit des Gremiums hat dem SCF-Präsidium die Verantwortung für die Null-Runde zugewiesen. Einzig Alexa Zierl (ÖDP) machte sich für den SCF stark – allerdings vergeblich.

Drei Vereine hatten fristgerecht einen Antrag auf Förderung von Einzelmaßnahmen eingereicht. Demnach werden dem Billard-Sportverein Playhouse 122 Euro für die Betreuung von 25 Kindern im Rahmen des Sommerferienprogramms 2019 erstattet. Der Eislaufverein Fürstenfeldbruck erhält 2.520 Euro für den Schulsport: Betreut wurden 103 Schüler der Richard-Higgins-Grundschule und 87 Schüler der Grundschule Mitte am Theresianumweg. Zudem erhält der TuS Fürstenfeldbruck einen Zuschuss in Höhe von 5.807 Euro für die Durchführung der Sportstunde an der Grundschule Mitte mit zwei Kräften, die ein freiwilliges Jahr bei dem Verein absolviert haben.

Die nicht vergebenen Gelder für Einzelmaßnahmen flossen in das Budget „Kinder- und Jugendförderung“. Damit erhöhte sich dieser Betrag auf 81.550 Euro. Für die von den Sportvereinen gemeldeten 3.549 Mitglieder unter 18 Jahren verblieb demnach ein Zuschuss von exakt 22,95 Euro pro Kopf. Die von der Verwaltung erstellte Liste enthält insgesamt 29 Vereine. „Vereine, die keine Jugendarbeit leisten oder die angeforderten Unterlagen nicht vollständig eingereicht haben, erhalten laut den Sportförderrichtlinien keine Förderung für ihr Gesuch“, so die Verwaltung. Demnach haben der BVTA Genclerbirlgi, die Königlich Privilegierte Feuerschützengesellschaft, der Sportclub und der Stock-Schützen-Club Fürstenfeldbruck keine Mitglieder bis 18 Jahre.

Eine Null ist zudem beim SCF eingetragen. Dabei hatte der Verein 202 Kinder und Jugendliche gemeldet. Zudem hat er seine Gemeinnützigkeit und geordnete Kassenverhältnisse nachgewiesen. Nicht vorgelegt wurden laut Verwaltung – trotz mehrfacher Aufforderung und Fristverlängerung – die Abrechnungen für die Jahre 2015 bis 2019. Zierl betonte, dass auch andere Vereine ihre Unterlagen nachreichen konnten. Sie forderte, den SCF möglichst unbürokratisch zu unterstützen. Zur Seite sprang ihr Peter Glockzin (FW). „Die Richtlinien wurden nicht erfüllt“, sagte dagegen OB Erich Raff (CSU). Dass der SCF eine „Extraschiene fahren will“, hielt Willi Dräxler (BBV) für problematisch. Er trat dafür ein, „eine Brücke zu bauen“ und den Zuschuss unter Vorbehalt auszubezahlen. Der Verein solle „den anderen nicht immer auf der Nase rumtanzen“, beklagte der Sportbeiratsvorsitzender Joachim Mack. Vielmehr sollte der SCF endlich für ein „ordnungsgemäßes Vereinswesen sorgen“. Jan Halbauer (Grüne) ärgerte sich über die „permanente Anzeigerei“ des SCF. Dies sei eine Unverschämtheit. Er forderte, jetzt einen Schlussstrich zu ziehen. Angesichts des Insolvenzverfahrens sei es sinnvoll, genauer hinzuschauen, betonte auch Sportreferent Martin Kellerer (CSU).

Nichtsdestotrotz forderte Zierl, dass sich die Stadt an den Maßgaben des Landkreises und des Freistaates orientiert, denen die Vorlage der für das Finanzamt relevanten Unterlagen ausreicht. Zudem könnte die Stadt den Zuschuss zurückfordern, sollten die Unterlagen nicht nachgereicht werden. Letztlich stimmte nur Alexa Zierl gegen den Beschluss.

 




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