Hier schreibt der Oberbürgermeister
Liebe Bruckerinnen, liebe Brucker,
nun ist es also amtlich: Die Bundeswehr wird den Fliegerhorst nicht wie geplant 2030 verlassen, das Gelände wird möglicherweise weiterhin militärisch genutzt und unsere Planungen, die wir seit nunmehr gut zehn Jahren betreiben und die in sehr konkreten Entwürfen gipfelten, werden in dieser Form wahrscheinlich nicht verwirklicht werden können. Sehr ärgerlich.
Allerdings: Das Bundesverteidigungsministerium prüft aktuell bundesweit alle Liegenschafteneinerseits und die Bedarfe der Bundeswehr andererseits. Diese Prüfung nimmt noch einige Zeit in Anspruch, so dass wir nicht genau wissen, was wann wie auf dem Gelände des Brucker Fliegerhorsts geschieht. Ein fliegerischer Betrieb wird dabei ausgeschlossen, allen Unkenrufen und Gerüchten zum Trotz. Als für die Konversion zuständige Standortkommune wurde uns immerhin ein sogenannter „Standortdialog“ in Aussicht gestellt. Dieser soll im kommenden Jahr starten und wir dürfen unsere Belange einbringen, in der Hoffnung, dass zumindest Teile unserer Planungen doch noch umgesetzt werden können. In diesem Zusammenhang haben wir verwaltungsseitig erste Punkte erarbeitet, die wir in diesem Dialog einfordern werden:
- Perspektive für den Fliegerhorst: Die Stadt macht sich bei allen zuständigen Ministerien dafür stark, dass die zukünftigen Nutzungen auf dem Fliegerhorst der Bedeutung des Standortes in der Metropolregion gerecht werden. Unterstützt werden sollte die Ansiedelung von Technologieentwicklung und Kooperationen mit Unternehmen aus dem Sicherheits- und Verteidigungssektor. Bezüglich weiterer Schritte wird sich die Stadt dafür engagieren, möglichst schnell konkrete Termine zu erhalten und über die Fortschritte der Prüfung regelmäßig unterrichtet zu werden. Die Stadt setzt sich langfristig für die Freigabe der kompletten Fläche ein.
- Teilfreigaben: Die Stadt fordert von den zuständigen Ministerien ein, dass über die Freigabe von Teilflächen verhandelt wird. Darüber hinaus sollen Flächen für die Wirtschaft und für den Sport verhandelt werden.
- Entstandene Kosten: Die Stadt macht den Ersatz entstandener Kosten, die sich auf die Planungen der Konversion beziehen und vonseiten der Stadt getragen wurden, bei den zuständigen Ministerien geltend.
- Perspektive für die Erstaufnahmeeinrichtung (EAE): Die Stadt tritt beim Innenministerium für einen frühzeitigen Dialog zur Zukunft der EAE ein.
In unseren Zukunftsplänen spielte der zivil genutzte Fliegerhorst immer eine wesentliche Rolle als Standort für die Wirtschaftsentwicklung unserer Stadt. Um die nun fehlende Perspektive in diesem Areal zu kompensieren, werden wir unseren Fokus verstärkt auf die Entwicklung von Gewerbeflächen im restlichen Stadtgebiet lenken. Auch die Sportstätten, die uns auf dem Fliegerhorstgelände in Aussicht gestellt wurden, werden wir andernorts realisieren müssen. Und schließlich kommen wir nicht umhin, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, der eigentlich ebenfalls Bestandteil unserer Konversionspläne war. Gut, dass wir eine kreative, motivierte und kompetente Verwaltung haben, die sich dieser Mammutaufgabe annimmt!
Ich wünsche Ihnen angenehme Herbsttage in unserer schönen Stadt an der Amper. Besuchen Sie doch unsere traditionsreiche Leonhardifahrt am 25. Oktober und bleiben Sie gesund und zuversichtlich.
Mit den besten Grüßen
Ihr
Christian Götz
Oberbürgermeister
Foto Bannerbild: Anne Kaiser
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