Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Verkehr und Tiefbau vom Oktober 2025 - Teil 3
Beeindruckende Jahresbilanz in Sachen Klimaschutz
Einen detaillierten Überblick über die vielfältige Tätigkeit der städtischen Klimaschutzmanagerin erhielten die Mitglieder des Umweltausschusses in der Oktober-Sitzung des Gremiums. In ihrem Jahresbericht zeigte Lucia Billeter die gesamte Bandbreite ihrer Aktivitäten in den Bereichen Klimaschutz und Klimaanpassung auf. „Weiter so“, lobte Klimaschutzreferentin Alexa Zierl (ÖDP) die Arbeit. Und Jan Halbauer (Grüne) sprach von einem „beeindruckenden Output“.
Ein Schwerpunktthema von Billeter war die Treibhausgasbilanzierung der Stadtverwaltung samt anschließender Umsetzung eines Klimafonds. Zum Handlungsfeld „Energie & Wärme“ zählte auch die Zuarbeit zum Energienutzungsplan des Landratsamtes. Dieser ist inzwischen abgeschlossen. Basierend auf den bestehenden Analysen soll nun die Kommunale Wärmeplanung für Fürstenfeldbruck ausgearbeitet werden. Für die Vergabe des Projekts wurde ein Leistungsverzeichnis erstellt. Die Ausschreibung ist laut Billeter noch heuer vorgesehen. Im Bereich „Gebäude & Stadtplanung“ sind Beratungskampagnen für Bürgerinnen und Bürger, wie etwa die „Ofenakademie“ im Winter oder „Check mein Haus“ gemeinsam mit der Agentur Klima³ durchgeführt worden. Eingebunden war die Klimaschutzmanagerin außerdem bei diversen stadtplanerischen Themen wie zum Beispiel beim Integrierten Stadtentwicklungskonzept, bei Wettbewerben und bei Bebauungsplänen. In der Sparte „Wirtschaft, Konsum, Verhalten“ stand unter anderem der Klimaschutz im Gewerbe im Fokus.Gemeinsam mit der städtischen Wirtschaftsförderung hat Billeter an entsprechenden Veranstaltungen teilgenommen. Im Stadtlabor gab es eine Ausstellung zum Thema „Klimaanpassung in Fürstenfeldbruck“ samt Informationen zum Starkregenrisiko. Wissenswertes wurde außerdem in der Broschüre „Hitzeknigge“ zusammengestellt.
Angesprochen hat Billeter ferner ihre Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch Klima (RTK). Dieser war im Mai 2023 ins Leben gerufen worden und zwar erst einmal für zwei Jahre. Zu den Mitgliedern zählen neben der Verwaltung Vertreter der Politik, des Umweltbeirats, des Stadtjugendrats, von Fridays for Future sowie von den Stadtwerken und von Klima3. Der RTK hat bisher drei Mal stattgefunden. Hinzu kam ein Treffen zur Stadtklimaanalyse. Laut der Klimaschutzmanagerin waren die Teilnehmerzahl allerdings durchwachsen, die Aufgabenstellung teils unklar und die Treffen daher wenig konkret. Zuletzt hatte der RTK im Feb- ruar getagt, bei dem dann aber konstruktiv und zielführend über die Treibhausgasemissionen und den Klimafonds diskutiert worden sei. Mit Blick auf die anstehende Kommunale Wärmeplanung sollte das Treffen für zwei Jahre weiter bestehen, so ihr Vorschlag. Danach soll der Umweltausschuss erneut entscheiden. Dieses Vorgehen wurde von dem Gremium einstimmig befürwortet.
Lange Projektliste im Bereich Landschaftsplanung
Das Aufgabengebiet des Bereichs „Landschaftsplanung und Grünwesen“ ist umfangreich. Das Team kümmert sich unter anderem um die Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen, betreut Maßnahmen wie die „Essbare Stadt“ oder die Baumpatenschaften, befasst sich mit der Herstellung von Ausgleichsflächen und der Weiterentwicklung des Blühflächenkonzepts oder gibt Stellungnahmen im Rahmen der Bauleitplanung ab. Zudem wurden größere Projekte wie die Neugestaltung des Westparks an der Cerveteristraße, die Erweiterung des Walderlebnispfads im Rothschwaiger Forst oder die Umgestaltung der Rossschwemme abgewickelt. Dies geht aus der Projektliste hervor, die – wie jedes Jahr – dem Umweltausschuss zur Kenntnis vorgelegt wurde. Demnach wurden aber auch Maßnahmen umgesetzt, die vorher noch nicht in der Liste verzeichnet waren. Dazu zählen etwa die Erweiterung des Beachhandballfeldes am Amperium oder eine Ersatzaufforstung in Aich. Vorangetrieben wurden Vorhaben wie die Realisierung des Pumptracks nahe dem Amperium und die Entwicklung einer Biodiversitätsstrategie. Für das kommende Jahr sei unter anderem die Überplanung der Parkplätze an der Pucher Straße 7 vorgesehen.
Alexa Zierl (ÖDP) sprach die invasiven Neophyten an. Sie regte an, die Öffentlichkeit über die Problematik zu informieren. Thomas Brückner (Grüne) beklagte, dass sich der Marthabräuweiher bei niedrigem Wasserstand der Amper in eine Schlammwüste verwandele. Zudem ärgert er sich über den Trinkbrunnen am Viehmarktplatz. Dort laufe ständig Trinkwasser, sprich nicht nur auf Anforderung. Ohnehin sei es schwierig, dort tatsächlich zu trinken. Laut Verwaltung soll hier nachgebessert werden.
Schöngeisinger Straße: Radweg wird saniert
Der Radweg an der Schöngeisinger Straße stadteinwärts ist im Abschnitt zwischen der Fürstenfelder Straße und dem Hallenbad in einem schlechten Zustand. Der Belag ist durch Baumwurzeln rissig und hat zahlreiche Abplatzungen. Jetzt gab der Verkehrsausschuss einstimmig grünes Licht für die Vergabe der Sanierung. Das günstigste Angebot lag bei rund 150.000 Euro.
Verkehrsentwicklungsplan: Umsetzung kommt voran
Vor vier Jahren hat der Stadtrat den Verkehrsentwicklungsplan beschlossen. Dieser beinhaltet insgesamt 58 Maßnahmen in den sieben übergeordnete Handlungsfeldern Innenstadt, Fliegerhorst, Bahnhöfe und ÖPNV, Hauptverkehrsnetze, kleinteilige Netzergänzungen, Mobilitätsangebote und -konzepte sowie Öffentlichkeitsarbeit. Für die Umsetzung in den ersten Jahren wurden 18 Schlüsselmaßnahmen ausgewählt. Im Verkehrsausschuss stand jetzt der jährliche Bericht über den Fortschritt bei deren Realisierung auf der Tagesordnung. Mobilitätsmanagerin Montserrat Miramontes betonte, dass sieben Vorhaben inzwischen vollständig umgesetzt sind. Dazu zählen in der Innenstadt unter anderem die Einführung von verkehrsberuhigten Geschäftsbereichen, die Neuordnung und Erweiterung der monetären Parkraumbewirtschaftung sowie die Einführung von zeitlich begrenzten Ladezonen. Aber auch bei allen weiteren Projekten gebe es Fortschritte, führte sie aus. So sei beispielsweise im Handlungsfeld „Bahnhöfe und ÖPNV“ der Ausbau der Fahrradabstellanlagen an den S-Bahnhöfen Fürstenfeldbruck und Buchenau weitestgehend abgeschlossen. Bei dem Punkt Hauptverkehrsnetze nannte sie die weitere Umgestaltung des Straßenzugs Am Sulzbogen/ Heimstättenstraße. Hier sei die Ausschreibung in der Vorbereitung. Weitergeführt werden konnte auch das Projekt „ffb.barrierefrei“.
In der Rubrik „Mobilitätsangebote & -konzepte“ kam die Realisierung von Mobilitätsstationen im Stadtgebiet weiter voran. Maßnahmen zur Förderung des Umstiegs auf ein Lastenrad sowie die Etablierung eines Carsharing-Angebots wurden fortgeführt. Kontinuierlich ausgebaut wird außerdem die öffentliche Ladeinfrastruktur. Zumal seit Anfang 2025 Anbieter bei der Stadt Anträge stellen können, um Ladesäulen zu errichten. Die Bevölkerung wurde fortlaufend über Mobilitätsthemen informiert.
Verkehrsreferent Mirko Pötzsch (SPD) bedauerte, dass in manchen Bereichen nichts vorangegangen sei, weil die Stelle des Radverkehrsbeauftragten zuletzt nicht besetzt war. Alexa Zierl (ÖDP) kritisierte, dass die Planungen für die beiden Straßenzügen Fürstenfelder-/Oskar-von-Miller-Straße und Augsburger-/Münchner Straße wegen unklaren Vorgehens zur möglichen B 2-Verlegung auf Eis gelegt worden seien. Thomas Brückner (Grüne) wünschte sich eine Priorisierung von drei Maßnahmen: Einrichtung weiterer verkehrsberuhigter Geschäftsbereiche in der Pucher- und Schöngeisinger Straße, Umgestaltung der Achse Augsburger-/Münchner Straße sowie Verbesserung der Fuß- und Radwegeverbindungen zum Bahnhof Fürstenfeldbruck.
Großes Lob für Schulwegplaner
Wie bereits im RathausReport berichtet, versorgt die Stadt seit 2023 die Grundschulen mit gedruckten Schulwegplänen, damit die Kinder zusammen mit ihren Eltern den sichersten Weg üben können. Im Sommer dieses Jahres ist nun eine digitale Variante dazugekommen, die auch für die weiterführenden Schulen interessant ist. Über www.schulwege.de/orte/fuerstenfeldbruck kann man auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt die beste und sicherste Route finden. Infos hierzu gibt es auch unter www.fuerstenfeldbruck.de > Bürgerservice > Schulen.
In der Sitzung des Verkehrsausschusses stellte nun Mobilitätsmanagerin Montserrat Miramontes die Schulwegplaner dem Gremium vor, nachdem dies schon zwei Mal aus Zeitgründen in vorherigen Sitzungen nicht behandelt werden konnte. Zum digitalen Planer erläuterte sie auch die Möglichkeit, Rückmeldungen über Gefahren oder auch ausgefallene Am- peln zu geben. In der regelmäßig mit der Straßenverkehrsbehörde und Polizei stattfindenden Verkehrsschau würden die Punkte angesehen und – falls erforderlich – Maßnahmen ergriffen. Die Ausschuss-Mitglieder zeigten sich begeistert und beeindruckt von dem Tool. „Das ist ein elementarer Beitrag zur Sicherheit“, sagte zum Beispiel Andreas Lohde (Fürstenfeld- brucker Mitte) und es sei toll, dass die Stadt hierzu einen aktiven Beitrag leiste.
Neuer Bushalt am Waldfriedhof
Die Bushaltestellen am Waldfriedhof werden barrierefrei umgebaut. Die Station auf der westlichen Seite wurde bereits umgestaltet. Nun soll die östliche Haltestelle in Angriff genommen werden. Während der Planung kam die Idee auf, sie nicht am bisherigen Standort, sondern rund 30 Meter nach Süden zwischen die Einmündungen der Schillerstraße und des Eichendorffwegs zu verlegen. Dort wäre auch eine Mittelinsel – am liebsten sogar mit Bäu- men – denkbar. Diese würde für mehr Sicherheit sorgen. Noch zu prüfen wäre, ob dies mit dem vorhandenen Radfahrstreifen möglich ist. Zudem würden an dieser Stelle vier Parkplätze entfallen, die aber eventuell an den bisherigen Standort der Haltstelle verlegt werden könnten. Laut Verwaltung muss zudem die Grundstückszufahrt des ehemaligen Blumengeschäfts im Blick behalten werden. Beide Varianten wurden im Oktober im Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Tiefbau präsentiert. Dem Gremium gefiel die neue Alternative. Karl Danke (BBV) regte noch an, zusätzlich die Einmündung der Schillerstraße zu verengen. Dies wird nun untersucht. Abgelehnt wurden von der Mehrheit dagegen Bäume – sowohl auf der Mittelinsel als auch im Bereich der Haltestelle.
Neue LED-Leuchten für Fürstenfeld
Die Pollerleuchten im Innenhof von Kloster Fürstenfeld werden auf LED-Technik umgerüstet. Die Maßnahme steht an, weil ohnehin einige Lampen defekt sind und weil die Stadt auf Energieeinsparung setzt. Die denkmalschutzrechtliche Erlaubnis für den Austausch liegt vor. Bedingung sei, dass die Leuchten in Pulverbeschichtung und mit Klarglas ausgeführt werden. Dadurch soll sichergestellt werden, dass sich diese unauffällig in die Umgebung einfü- gen und den Denkmalkomplex nicht stören. Die Kosten für die Erneuerung liegen bei rund 130.000 Euro. Der Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Tiefbau hat sich einstimmig für die Vergabe der Arbeiten ausgesprochen.
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