Aus dem Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Tiefbau vom 5. Oktober 2022

Planung für Umbau Cerveteristraße beschlossen 

Zum nächsten Schuljahr öffnet die neue Grundschule West ihre Pforten. Damit der Zugang beziehungsweise die Zufahrt für Fußgänger, Radverkehr, Pkw und Busverkehr sicher ist, wird die Cerveteristraße umgestaltet. Im Februar wurde das Konzept beschlossen, die Entwurfsplanung in Auftrag gegeben. In der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses wurde diese nun vorgestellt und ihr mit großer Mehrheit zugestimmt. Im nächsten Schritt folgt nun die Entwurfsplanung, danach werden die Leistungen für die Umsetzung ausgeschrieben. 
Montserrat Miramontes, Mobilitätsmanagerin der Stadt, zeigte die wesentlichen Punkte auf: So sind auf beiden Seiten der Straße sehr breite Gehwege geplant, die auch Radler mitnutzen können. Ebenfalls auf beiden Seiten wird es jeweils eine Haltebucht für sechs Pkw geben. Dort können die Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen oder von dort abholen, kurz stehen und diese nach dem Kiss and Ride-Prinzip aus- beziehungsweise einsteigen lassen. Auch Reisebusse haben an dieser Stelle Platz, etwa wenn es zu einem Ausflug geht. Zudem wird eine barrierefreie Querung mit einer Mittelinsel geschaffen. Die Fahrbahn ist auf sechseinhalb Meter Breite ausgelegt, so dass zwei Busse gut aneinander vorbeikommen. Die vorhandenen Grünstreifen bleiben erhalten. 
Alexa Zierl (ÖDP) störte sich an der Breite des Gehwegs direkt vor der Schule. Dieser sei mit zweieinhalb Metern bei einer Mitnutzung durch Radler relativ schmal. Sie schlug vor, die Fahrbahn zu Gunsten des Weges um 50 Zentimeter schmaler zu machen. Dem widersprach Feuerwehrreferent Andreas Lohde (CSU). Die Cerveteristraße sei eine Hauptachse für die Feuerwehr, um Einrichtungen wie Schulen, Kitas, Seniorenwohnen, aber auch die in dem Quartier sehr dichte Wohnbebauung schnell zu erreichen. Für ein zügiges Durchkommen sei eine gewisse Breite der Straße erforderlich. Schließlich einigte man sich auf die von Christian Götz (BBV) vorgeschlagene Lösung, den Grünstreifen an dieser Stelle um 50 Zentimeter zugunsten des Weges zu reduzieren. 



Bruck tritt Initiative für stadtverträglichen Verkehr bei 

Auf Antrag von Wolfgang Brückner (Grüne) und nach einstimmigem Beschluss durch den Verkehrsausschuss wird die Stadt der bundesweiten Initiative für stadtverträglichen Verkehr beitreten. Dieser gehören inzwischen bereits über 200 Kommunen an.  
Um die Lebens- und Aufenthaltsqualität zu erhöhen und die Verkehrssicherheit zu stärken, wollen die Mitglieder innerorts mehr Handlungsspielraum bei Bundes- und Staatsstraßen, um den jeweiligen Bedürfnissen Rechnung tragen zu können.  
Die Bundesregierung wird daher aufgefordert, die rechtlichen Voraussetzungen durch eine Gesetzesänderung dafür zu schaffen, so dass Kommunen innerorts Tempo 30 statt wie jetzt 50 als Höchstgeschwindigkeit anordnen können. Dies geht aber nur über eine Änderung der Straßenverkehrsordnung.  



Ochsenwiese: Nebeneinander von Parken und Artenschutz 

Alexa Zierl (ÖDP) hatte den Antrag gestellt, dass die sogenannte Ochsenwiese zwischen Bahnhof und Klosterareal künftig nicht mehr als Parkplatz für Großveranstaltungen im Veranstaltungsforum wie die Gartentage genutzt, sondern langfristig als Blühfläche geschützt wird. Nach langer Diskussion entschied der Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Tiefbau (UVT) im November vergangenen Jahres, dass man die Parkmöglichkeit erhalten will. 
Im Nachgang hat die Stadt ein Gutachten in Auftrag gegeben, nach dem die Wiese zwar in gutem und artenreichen Zustand sei. Allerdings wird sie nicht als hochwertig eingestuft. Zur Verbesserung wurde vorgeschlagen, die Mahdzeiten möglichst weit auseinander zu legen und im Herbst extensives Saatgut auszubringen. Zudem hat auf Betreiben des BUND Naturschutz ein Ortstermin stattgefunden. Martin Lohde, Veranstalter der Gartentage, und der Pächter der Wiese machten den Vorschlag, die Parkflächen zu verringern und dazwischen Blühstreifen stehen zu lassen, das heißt, nicht die gesamte Wiese zu mähen. Laut Kathrin Zifreund, Landschaftsplanerin der Stadt, habe man sich auf dieses Vorgehen geeinigt und werde den Zustand weiter beobachten. 
Zierl berichtete, dass bei den Gartentagen das Stehenlassen von Blühstreifen heuer bereits ganz gut funktioniert habe. Durch den Regen hätte sich aber in den Fahrspuren Wasser gesammelt, „dort war alles tot“. Sie schlug daher vor, diese immer an den gleichen Stellen zu belassen, dann würde der Rest geschont. Am besten wäre es, wenn die Gartentage möglichst spät im Jahr wären, damit auch möglichst spät gemäht werden würde. Außerdem sollte kein Kompost mehr ausgebracht werden. Nachdem die Parkmöglichkeit heuer bei der Animuc, den European Championships und den Oldtimertagen wenig bis gar nicht genutzt worden sei, regte sie an, diese nur noch für die Gartentage bereit zu stellen.  
Thomas Brückner (Grüne) bemängelte, dass bei den anderen Großveranstaltungen keine Blühstreifen belassen wurden. Er überreichte in der Oktober-Sitzung des UVT einen Ergänzungsantrag, mit dem er einen festen Blühstreifen entlang des Gehwegs an der Oskar-von-Miller-Straße von zwölf Meter Breite erreichen will. Die restliche Fläche soll extensiv bewirtschaftet und die Nutzung als Parkplatz auf drei Veranstaltungen pro Jahr begrenzt werden. Zudem sollen die Verwaltung und die Veranstalter von Großveranstaltungen im Veranstaltungsforum ein Konzept entwickeln, wie das Pkw-Aufkommen durch Einsatz des ÖPNV oder ähnlichem reduziert werden kann. Dieser Antrag wird zu einem späteren Zeitpunkt behandelt werden.