Sitzung des Stadtrates vom 29. Juni 2022

Neubau AmperOase: Detailplanung kann beginnen 

Die neue AmperOase wird sechs, statt bislang fünf Bahnen mit einer maximalen Tiefe von zwei Metern bekommen, das Lehrbecken wird genauso groß wie bisher und erhält einen Hubboden. Die Rutsche soll weiterhin 80 Meter Länge haben und nun doch nicht – wie vorgeschlagen – um die Hälfte kürzer werden. Weil der beste Platz mit Zugangsmöglichkeit vom Frei- und Hallenbad aus aber das jetzige Eisstadion wäre, wird sie jetzt schon eingeplant, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt gebaut werden. Hierauf einigte man sich im Stadtrat vom Juni nach einer Sitzungsunterbrechung zur Beratung innerhalb der Fraktionen schließlich mehrheitlich. Der Entscheidung waren jedoch diverse Änderungsanträge zum ausgereichten Beschlussvorschlag vorangegangen und die Forderung von Christian Götz (BBV) nach einer siebten Bahn mit einem Patt von 17:17 Stimmen abgelehnt worden. 

. Eingangs beantwortete Stadtwerke-Chef Jan Hoppenstedt die Fragen, die sich aus der vergangenen Sitzung ergeben hatten. Er betonte, dass bereits die sechste Bahn für Vereine und Schulen ein Plus von 20 Prozent bei den zur Verfügung stehenden Bahnstunden brächte. Diese seien damit völlig ausreichend. Zwei weitere Bahnen würden mit zusätzlichen rund 2,5 Millionen Euro Investitionskosten sowie 90.000 Euro jährlichen Betriebskosten on top zu Buche schlagen. Eine Förderung dieser Bahnen sei zwar theoretisch möglich, aber nur, wenn dies von der Schulaufsicht beantragt werden würde. Dies passiere jedoch nicht, da es nicht für erforderlich gehalten werde. Somit blieben die Mehrkosten zu 100 Prozent bei den Stadtwerken hängen.  Das Sportbecken ist mit einer maximalen Tiefe von zwei Metern geplant. Dass dies zu wenig sei für die Ausbildung der Rettungstaucher der Wasserwacht, sei durch das Hallenbad im Fliegerhorst lösbar. Es gibt eine Nutzungszusage und laut dem Stadtwerke-Chef ein weiteres Abstimmungsgespräch mit den Verantwortlichen am 25. Juli. 
Auch bem Lehrschwimmbecken gingen die Meinungen zur Größe und der Frage, ob mit oder ohne Hubboden (Wassertiefe von 0,3 bis 1,8 Meter) auseinander. Man einigte sich letztlich darauf, nicht die von den Stadtwerken zunächst eingeplante kleinere Variante zu nehmen, sondern bei der derzeitigen Größe zu bleiben. Dies war als Alternative von dem Energieversorger vorgeschlagen worden. Zusätzliche Kosten hierfür: 910.000 Euro. Diese seien laut Hoppenstedt gerade noch verkraftbar. 
Andreas Lohde (CSU) erinnerte daran, dass die Stadtwerke vor riesigen Aufgaben und Investitionen zur Sicherung der Stromversorgung stünden. Es sei nicht deren erste Aufgabe, Schwimmbäder oder Freizeiteinrichtungen zu bauen. Mit der Planung liege ein zukunftsorientiertes Bad vor – zumal, wenn man noch die Potenziale im Fliegerhorst berücksichtige. Man brauche mehr Wasserfläche – so das Credo von Christian Götz (BBV). Betrachte man den Publikumsverkehr in Stoßzeiten, sei schon jetzt eine zusätzliche Bahn zu wenig, man brauche zumindest eine siebte, um auch für die Zukunft zu bauen. Markus Droth (FW) forderte mehr Fläche als bislang beim Lernschwimmbecken und eine Tiefe von 3,4 Metern im Sportbecken. Weil die AmperOase eben auch weiterhin ein Familienbad sein soll, müsse die Rutsche ähnlich lang sein wie im derzeitigen Bestand.  
„Das Schwimmbad ist ein weiteres Großprojekt in der Stadt. Wir können glücklich und dankbar sein, dass die Stadtwerke die Investitionen und den Betrieb sichern“, betonte Jan Halbauer 
(Grüne). Die Planung befand er als einen guten und tragfähigen Kompromiss, der Charakter des Bads bleibe erhalten. Der Energieversorger sei als Treiber der Energiewende im Landkreis dringend erforderlich, damit einhergehen würden große Investitionen. 
Mirko Pötzsch (SPD) sprach sich für weitere zwei Bahnen und den sofortigen Bau der Rutsche aus. Statt des Hubbodens im Lehrschwimmbecken solle eine Bahn im großen Becken damit ausgestattet werden. Um ein für Familien attraktives Bad zu bauen, brauche es die Rutsche, sonst würden die Leute nicht kommen, das finanzielle Defizit damit noch größer, meinte Dieter Kreis 
(ÖDP). Auch er wollte den Hubboden im Lehrschwimmbecken einsparen zugunsten dieser Technik auf der Hälfte des Sportbeckens. „Die Kids wollen Spaß haben“, konstatierte Willi Dräxler (BBV) und forderte zu mehr Kreativität auf, denn diesen könne man auch ohne Wasser und Energie bieten. Man solle doch einmal die Familien und sonstigen Nutzer außerhalb der Vereine fragen, was sie sich wünschen würden. 
Er wolle einmal das Gezeter hören, wenn die Eintrittspreise auf zehn bis 15 Euro angehoben werden müssen, wenn es beim Bau aufgrund der diversen Vorschläge zu einer massiven Erhöhung der Baukosten kommt, meinte Michael Piscitelli (CSU). Der vorgeschlagene Kompromiss sei für ihn genau richtig. 
Vor der Abstimmung appellierte Hoppenstedt an die Verantwortung der Mitglieder des Stadtrats: Man solle die diversen Anträge überdenken und die Schraube nicht endlos nach oben drehen. Man sei mit 20 Millionen Euro gestartet, ein bis zwei Millionen Euro mehr würden schon wieder das Investment für ein Windrad bedeuten. 

OB Erich Raff (CSU) ließ den Stadtrat schließlich namentlich abstimmen. Er sei erschüttert über die Anträge von Mitgliedern des Aufsichtsrats der Stadtwerke, die genau die Aufgaben und Kosten als Energieversorger kennen. Wer jetzt für Teuerungen sei, dürfe sich auch später nicht beschweren, wenn nicht genügend Geld da ist. 




zurück zur Übersicht