Sitzung des Stadtrats vom September 2024

Fragen rund um das Thema Sport

Die Geschäftsordnung des Stadtrats sieht eine sogenannte Bürgerfragestunde vor. Hiervon wird wenig Gebrauch gemacht. In der jüngsten Sitzung gab es aber auf gleich vier Fragen rund um das Thema Sportförderung Antworten. Sie waren von Herbert Thoma, früherer Sportbeirat und unter anderem beim TuS engagiert, eingereicht worden.
Thoma kritisierte die Erhöhung der Hallenkosten für Vereine, während die Stadt betonte, dass sie den Breitensport mit fast einer Million Euro jährlich unterstützt. Die Stadt sieht sich jedoch – entgegen Thomas Vorstellungen – nicht für die Förderung des Leistungssports verantwortlich und hat zudem Sparmaßnahmen in verschiedenen Bereichen, einschließlich des Sports, angesichts der Auflagen durch die Kommunalaufsicht treffen müssen.
Es wurde bemängelt, dass die meisten Fußballvereine in Fürstenfeldbruck eigene Sportplätze haben, während dem TuS FFB, der zweieinhalbmal so viele Mitglieder habe wie alle Fußballvereine zusammen, keine eigene Sporthalle zur Verfügung steht. Darauf wurde erwidert, dass die Bedingungen für die Razorbacks, eine Abteilung des TuS, durch die künftige Mitnutzung des Areals an der Klosterstraße verbessert werden, für den Spielbetrieb ein mittlerer sechsstelliger Betrag zur Schaffung von Kabinen und Duschanlagen investiert wird. Zudem stünden mit der neuen Doppelturnhalle der Grundschule an der Cerveteristraße weitere Kapazitäten für die Vereine zur Verfügung. Es sei bei der Stadt nicht bekannt, dass der Bedarf an zusätzlichen Hallenzeiten beim TuS so gravierend ausgeprägt ist, dass dieser eine eigene Halle rechtfertigte.
Dem Vorwurf der Bevorzugung des Fußballs trat die Stadt entgegen und betonte, dass alle Sportvereine gleichwertig behandelt werden. Die Wertschätzung ihnen gegenüber könne allerdings nicht daran gemessen werden, dass für jede Sportart oder für jeden Verein dieselben Finanzmittel jährlich zur Verfügung gestellt oder für alle Sportbereiche Großprojekte umgesetzt werden; dies überfordere die finanziellen Mittel einer Großen Kreisstadt. Es würden jährlich auch im Sportbereich Prioritäten festgesetzt, die bedarfsgerecht definiert und realisiert werden. Zum Fliegerhorst wurde erwähnt, dass die zukünftige Nutzung von Sporthallen noch nicht festgelegt ist und die weiteren Planungen abzuwarten sind.

Stadtwerke investieren in regenerative Energien

Die Stadtwerke haben im Geschäftsjahr 2023 einen Überschuss in Höhe von 2,68 Millionen Euro erwirtschaftet. Hiervon bekommt die Stadt 500.000 Euro ausgeschüttet. Der Rest geht in die Gewinnrücklage. Einstimmig wurde damit durch den Stadtrat der Beschluss des Aufsichtsrats bestätigt. Der Antrag von Alexa Zierl (ÖDP), die Ausschüttung auf 750.000 Euro zu erhöhen, um Photovoltaik auf den städtischen Liegenschaften weiter voranzubringen, fand keinen Anklang. Laut OB Christian Götz (BBV) planen die Stadtwerke, in die regenerative Energiegewinnung zu investieren. Daher werde dort das Geld für Windräder, PV-Freiflächenanlagen und Geothermie benötigt. Auch müssten die Netze ausgebaut werden, so Jan Halbauer (Grüne). Philipp Heimerl (SPD) bezweifelte, dass 250.000 Euro mehr den Haushalt retten würden. Mit Blick auf andere Kommunen im Umkreis, die bei den Stadtwerken sind, votierte auch Andreas Lohde (CSU) gegen den Vorschlag. Er halte es für kein gutes Signal, wenn die Stadt als Eigentümerin zu viel Geld entnehme und andere Kommunen das mitfinanzieren würden.

Nastoll weiter Kommandant der Feuerwehr Puch

Im Rahmen einer Dienstversammlung wurden Kommandant Martin Nastoll und sein Stellvertreter Christoph Amann für eine weitere Amtszeit gewählt. Bestätigt wurde dieses Ergebnis nun auch vom Stadtrat. Feuerwehrreferent Andreas Lohde (CSU) sprach seine Anerkennung dafür aus, sich für dieses Amt mit so vielen Aufgaben zur Verfügung zu stellen.

Fliegerhorst-Nachnutzung: Neue Entwicklung

Im Stadtrat sprach Andreas Lohde (CSU) Vorwürfe aus Emmering an. Demnach fühle sich die Nachbargemeinde bei der Erstellung eines Konzepts für die zivile Nachnutzung des Fliegerhorstes von der Stadt übergangen. Emmering habe Änderungsvorschläge eingebracht, aber kein Gehör gefunden, führte Lohde aus. Daher wolle die Gemeinde nun eigene Wege gehen und auf ihren, an das Fliegerhorst-Gelände angrenzenden Flächen ein Gewerbege- biet entwickeln. Er forderte, dass OB Christian Götz (BBV) auf Emmering zugehen sollte.
Götz erläuterte, dass er von den Plänen Emmerings erst am Nachmittag vor der Sitzung in der Zeitung gelesen habe. Er vermutete unter anderem auch einen Zusammenhang damit, dass die Bundeswehr nicht 2026, sondern erst 2030 abziehen wird. Auch trat er dem Eindruck entgegen, von Emmerings Bürgermeister Stefan Floerecke vorab informiert worden zu sein. Er erinnerte daran, dass sich die Bürgermeister der Anrainerkommunen des Fliegerhorstes regelmäßig zum Austausch treffen.




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