Sitzung des Kultur- und Werkausschusses vom März 2022

Neues Konzept für Altstadtfest

Die Corona-Situation lässt vermutlich auch heuer kein Altstadtfest wie bisher zu. Um flexibler und unabhängiger von eventuellen neuen Auflagen zu sein, hat Daniel Brando von der Verwaltung daher ein neues, abgespecktes Konzept für die Veranstaltung ausgearbeitet. Gleichzeitig können damit Kosten gespart werden. Die Mitglieder das Kultur- und Werkausschusses befürworteten den Vorschlag bei nur einer Gegenstimme.

Vorgesehen sind weniger Bühnen. Diese sind am Viehmarktplatz, am Niederbronnerplatz, an der Augsburger Straße und vor der Sparkasse geplant. Sollte es seitens der Regierung zu Beschränkungen wegen Corona kommen, fallen die Bühnen an der Sparkasse und Augsburger Straße weg, so Brando. Die anderen zwei Bereiche könnten eingezäunt werden, damit dort dann bei Bedarf Zugangskontrollen möglich wären. Die Bewirtung soll vorzugsweise von Vereinen übernommen werden. Mittelpunkt bleibt die festlich beleuchtete Hauptstraße. Diese und Teile der Schöngeisinger Straße werden zur Fußgängerzone. Die ansässige Gastronomie erweitert ihren Außenbereich mit Stühlen und Tischen.

Neben größtmöglicher Sicherheit für die Gäste möchte die Stadt zudem der Gastronomie, dem Einzelhandel, den Bands und Vereinen nach zwei Jahren Pandemie endlich wieder eine Plattform bieten.

Termine für Marktsonntage

Die Rechtsverordnung zur Regelung der verkaufsoffenen Sonn- und Feiertage in der Stadt muss jedes Jahr neu beschlossen werden. Der Kultur- und Werkausschuss empfahl dem Stadtrat jetzt ohne Diskussion einstimmig, folgende Termine festzusetzen: Frühjahrsmarkt am 24. April, Markt im Zuge des Altstadtfestes am 24. Juli und Herbstmarkt am 30. Oktober. Für den vierten verkaufsoffenen Sonntag wurde vom Gewerbeverband ein Antrag für den 22. Mai im Rahmen der Autoschau und Modenacht gestellt.

Name für neuen Hort

An der Cerveteristraße wurde ein zweigruppiger Hort mit bis zu 50 Betreuungsplätzen, davon bis zu fünf integrative Plätze, errichtet. Die Inbetriebnahme erfolgte im September 2021. In seiner März-Sitzung befasst sich der Kultur- und Werkausschuss mit dem künftigen Namen der Einrichtung. Bei der Namensfindung hatte sich die Verwaltung an den bestehenden städtischen Kindertageseinrichtungen orientiert, die nach Straßennamen oder Himmelsrichtungen benannt sind und daher „Schülerhort an der Cerveteristraße“ vorgeschlagen. Das pädagogische Personal und der Elternbeirat hatten sich ebenfalls auf diese Bezeichnung verständigt. Die beiden Favoriten der Hortkinder waren dagegen „Schülerhort Zuckerschnecke“ und „Schülerhort Blumenwiese“.

In der Diskussion wurde von einigen Ausschussmitgliedern bemängelt, dass der Name zu lang sei. Daher wurden zwei neue Varianten ins Spiel gebracht: „Schülerhort Cerveteristraße“ und „Schülerhort Cerveteri“. Das Gremium sprach sich letztlich mehrheitlich für „Schülerhort Cerveteristraße“ aus.

Idee einer Landesausstellung noch nicht ad acta gelegt

Die Idee von einer Bayerischen Landesausstellung in Fürstenfeldbruck ist noch nicht vom Tisch. Laut Museum gab es erneut Gespräche mit dem Haus der Bayerischen Geschichte, das die Schau regelmäßig nach dem Regionalproporz abwechselnd in einem der sieben Regierungsbezirke durchführt. Fürstenfeldbruck käme frühestens im Jahr 2026 als Standort in Frage.

Bei einer ersten Sondierung 2019 war zunächst das Klosterareal ins Spiel gebracht worden. Laut Klaus Wollenberg (FDP) scheint es jedoch schwierig, erforderliche Räume der Polizeihochschule mit zu nutzen. Im Juli 2021 gab es dann mit dem Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, Richard Loibl, eine Begehung des Schlachthofareals auf der Lände und von Gebäuden im Fliegerhorst. Fazit des Experten: Eine weitere Prüfung lohne sich beim Gelände des Fliegerhorsts. „Abhängig von der tatsächlichen Verfügbarkeit des Areals und der Gebäude ab einem konkreten Zeitpunkt nach 2025 wäre hier eine völlig neue Form von Landesausstellung als Zwischennutzung des früheren Militärgeländes denkbar“, so seine Einschätzung. Um dies ins Auge fassen zu können, sei natürlich eine ganz genaue und konkrete Klärung der Verfügbarkeiten, Nutzflächen und Möglichkeiten nötig. Dies ist derzeit jedoch nicht gegeben. Aber man will mit dem Haus der Bayerischen Geschichte in Verbindung bleiben. Darüber informierte die stellvertretende Museumsleiterin Verena Beaucamp den Kultur- und Werkausschuss.

Keine Freigabe städtischer Kunstwerke

Das städtische Kunstdepot im Rathaus umfasst rund 400 Arbeiten. Der Bestand wird vom Museum Fürstenfeldbruck betreut. Dieser soll demnächst ins Stadtarchiv umziehen. Da es in der Vergangenheit Anfragen gab, ob die Stadt berechtigt sei, Werke etwa für ehemalige Beschäftigte als Geschenk herauszugeben, stand das Thema nun im Kultur- und Werkausschuss auf der Tagesordnung.

Laut Gemeindeordnung ist es Kommunen nicht erlaubt, Vermögensgegenstände zu verschenken. Gemäß einer Bekanntmachung des Bayerischen Innenministeriums gibt es jedoch eine Einschränkung, die eine Veräußerung oder Schenkung ermöglicht: Vor Herausgabe muss eine objektiv nachprüfbare Prüfung samt schriftlich zu begründender Schätzung stehen.

„Veräußerungen unter Wert“ seien zulässig, „wenn sie der Erfüllung kommunaler Aufgaben dienen“. Zudem wird bei Objekten mit besonderem wissenschaftlichem, geschichtlichem oder künstlerischem Wert empfohlen, sich vom Landesamt für Denkmalpflege beraten zu lassen.

Von Museumsseite wäre es laut Sitzungsvorlage durchaus denkbar, das städtische Depot durch Abgabe von weniger wichtigen Objekten – also „finanziell geringwertigeren Kunstwerken“ – zu entlasten. Um dies zu gewährleisten, müsste der Bestand aber zunächst gesichtet und in entsprechende Kategorien unterteilt werden. In der Diskussion wurde jedoch deutlich, dass dieser Aufwand unverhältnismäßig wäre. Zudem käme der größte Teil der Werke ohnehin nicht Frage.

Letztlich beschlossen die Ausschussmitglieder einstimmig, keine verwaltungsseitige Freigabe einzelner Kunstwerke zuzulassen.