Sitzung des Kultur- und Werkausschusses vom März 2025

Kurz gemeldet aus dem Kultur- und Werkausschuss

Frühere Staatsstraße 2054 erhält Namen

Die Staatsstraße 2054 ist zwischen der Abzweigung zur B2 (Augsburger Straße) und dem Ortsschild im Norden bei der Hasenheide seit einiger Zeit als Ortsstraße gewidmet. Jetzt bekommt dieser Abschnitt einen Namen. „Es gab bereits Nachfragen“, berichtete Dritte Bürgermeisterin Birgitta Klemenz (CSU). Eigentlich sollten weitere Straßen nach verdienten Frauen benannt werden. Klemenz meinte jedoch, dass jeder Frauenname dafür fast zu schade wäre. Zumal der entsprechende Bereich nicht bebaut sei, so dass sich mit der neuen Bezeichnung keine Adressänderungen ergeben. „Alle Häuser dort sind anderen Straßen zugeordnet“, betonte sie. Der Vorschlag der Verwaltung lautete „Zur Hasenheide“. Allerdings gibt es in der näheren Umgebung bereits die Straße „Hasenheide“. Aufgrund dieser Ähnlichkeit schlug Ulrike Quinten (BBV) den Namen „Äußere Maisacher Straße“ vor. Florian Weber (AG DIE LINKE / Die PARTEI) brachte als Alternative „Zur Heide“ ins Spiel. Letztlich sprach sich das Gremium einstimmig für die Variante „Äußere Maisacher Straße“ aus. Dem schloss sich der Stadtrat an.

Ortsgeschichte erscheint 2026

Seit Juni 2022 arbeitet Stadtarchivar Gerhard Neumeier an einem Buch zur Brucker Ortsgeschichte von 1871 bis 1933. Jetzt berichtete er über den aktuellen Stand des Projekts. Demnach liegt er im Zeitplan und der Band wird 2026 erscheinen. Der Part über das Kaiserreich ist fertig, sagte der Historiker. Und der Part über die Weimarer Republik sei weit fortgeschritten.

Fürstenfeld-Areal: Umrüstung auf LED

Die Umrüstung auf LED-Leuchten im Klosterareal geht voran. Demnach wurden laut Norbert Leinweber, dem Leiter des Veranstaltungsforums, neben den Mastleuchten-Köpfen auf dem Parkplatz an der Fürstenfelder Straße inzwischen auch der Kleine Saal, der Säulensaal, die Tenne und die Neue Bühne Bruck entsprechend ausgestattet. Im Jahr 2026 soll der Stadtsaal samt Foyer folgen. Der Austausch der Poller-Leuchten auf dem gesamten Fürstenfeld-Areal, für den das städtische Immobilienmanagement/Tiefbau zuständig ist, soll dagegen noch heuer umgesetzt werden.

Zufahrtschutz optimieren

Besuchersicherheit steht im Veranstaltungsforum an erster Stelle, betonte Norbert Leinweber. Doch wie können Events im Veranstaltungsforum Fürstenfeld vor Attacken mit Fahrzeugen besser geschützt werden? Mit dieser Frage hat sich das Team angesichts das Anschlags beim Magdeburger Weihnachtsmarkt befasst. Demnach soll der Zufahrtschutz durch bauliche beziehungsweise temporäre Maßnahmen optimiert werden. Neben dem Stadtsaalhof gelte dies bei Großveranstaltungen auch für das Gesamtareal. Hierfür liege die Zuständigkeit bei der Stadt beziehungsweise beim jeweiligen Veranstalter. Norbert Leinweber berichtete, dass vor Veranstaltungen im Stadtsaalhof wehrhafte Betonpoller temporär die Durchfahrt vom Vorplatz aus und von der Seite aus auf Höhe der Obstwiese verhindern sollen. Er rechnet mit Ausgaben in Höhe von rund 25.000 bis 30.000 Euro. Das Vorhaben soll vorab noch mit den Blaulicht-Organisationen abgesprochen werden.

Veranstaltungsforum hat gut gewirtschaftet

„Wir haben es geschafft, den Wirtschaftsplan zu erfüllen“, betonte der Leiter des Veranstaltungsforums, Norbert Leinweber. Man sei sogar nahe an dem politischen Defizit- Deckel von 1,5 Millionen Euro. Dies sei damit erkauft, dass man sich 2024 im investiven Bereich zurückgehalten habe, dürfe sich aber nicht auf die Kunden auswirken. Denn das Veranstaltungsforum sei kein Bürgerhaus, bei dem es egal sei, ob der Beamer funktioniere oder nicht. Zumal man im Wettbewerb mit anderen Häusern stehe. Er appellierte an den Ausschuss, den Kostendeckel nicht als Gesetz zu sehen. Insgesamt lag das vorläufige Defizit im vierten Quartal bei rund 1,76 Millionen Euro. Dies sind rund 123.000 Euro weniger als der Planungswert 2024. Es wurden Investitionen in Höhe von etwa 63.000 Euro getätigt. Im Gesamtergebnis sind gut 17.000 Euro für die LED-Umrüstung enthalten.

Stadtbibliothek: Neue Toilettenanlagen

Die Sanitäranlagen in der Stadtbibliothek in der Aumühle sind seit 1990 weitgehend unverändert in Betrieb. Allein im vergangenen Jahr zählte die Bücherei 87.000 Besuchende, was auch eine erhebliche Nutzung der Toiletten mit sich bringt. „Das muss dringend gemacht werden“, betonte Leiterin Diana Rupprecht. Alles wirke abgenutzt und unattraktiv. Ausstattung sowie Wände und Böden seien teilweise beschädigt. Auch der olfaktorische Eindruck sei schlecht, sprich es riecht unangenehm. Außerdem sei das Gesamtsystem bei hoher Frequenz nicht mehr belastbar. „Bei größeren Veranstaltungen geht nichts mehr“, sagte Rupprecht. Aus ihrer Sicht sollte 2026 eine Komplettsanierung erfolgen. Gemeinsam mit dem Immobilienmanagement wurde eine erste Kostenschätzung vorgelegt. Diese beläuft sich auf rund 110.000 Euro. Der Ausschuss gab einstimmig grünes Licht für die Maßnahme. Die entsprechenden Mittel sollen im Haushalt 2026 angemeldet und die Planungen vertieft werden.

Bibliothek als lebendiger Wohlfühlort

Die Stadtbibliothek in der Aumühle versteht sich als offener, lebendiger Ort, an dem alle zusammenkommen. Wie Bibliotheksleiterin Diana Rupprecht im Kultur- und Werkausschuss berichtete, wurde dieses Selbstverständnis jüngst durch eine Meinungsumfrage bestätigt. 94 Prozent der Teilnehmenden fühlen sich dort wohl. Unzufrieden sind sie lediglich mit der Parksituation. „Die Leute haben das Gefühl, es sind zu wenige Stellplätze“, sagte sie. Demnächst sollen dort aber vier bis fünf weitere ausgewiesen werden. Allerdings werden die Plätze auch von Leuten belegt, die zu den nahen Arztpraxen gehen, so ihre Beobachtung. Das Team werde die Umfrage-Ergebnisse nun noch im Detail auswerten.
Gelegenheit, zusammen und miteinander ins Gespräch zu kommen, bieten die vielfältigen Veranstaltungen in der Bibliothek. Gut angenommen wird auch das neues Service-Angebot „Saatgutbibliothek“, initiiert durch die Bürgerstiftung für den Landkreis Fürstenfeldbruck. Erneut haben auch wieder sehr viele Kindergärten, Schulen und andere Gruppen die Bibliothek besucht. Hier nannte Rupprecht das Projekt „bookfaces“ mit der Mittelschule Nord. Sogenannte bookfaces sind auf Social Media derzeit sehr beliebt. Dabei werden Buchcover durch den eigenen Körper oder das Gesicht erweitert. Gut angekommen ist auch der „Sommerferienleseclub“. Dieser habe auch zu einer erneuten Steigerung der Ausleihzahlen beigetragen. So sind diese im Kinder- und Jugendbereich um 10,3 Prozent auf rund 105.300 Ausleihen gewachsen. Der Bedarf an entsprechenden Medien sei hoch.
„Der Platz im Kinderbereich wird eng“, sagte Rupprecht. Derzeit werde überlegt, wie man die aktuell etwas dunkle Kinderbibliothek verändern und verschönern könnte. Bereits umgestaltet wurde dagegen das Lesecafé. Nach 35 Jahren wurde der Thekenbereich komplett erneuert. Nach wie vor wird es dort Zeitschriften, Zeitungen und Hörbücher geben. Der CD-Bestand an Weltmusik sowie Pop- und Rock-Musik und ähnlichen Genres wurde dagegen aufgelöst. Die Ausleihe sei durch die Verbreitung von Streaming-Portalen stark zurückgegangen. Lediglich Jazz und Klassik werden weiter angeboten. „Das Café wird sicher ein toller Erfolg“, betonte Bibliothekreferentin Irene Weinberg (BBV) und lobte die tolle Arbeit des Teams.

Museum will auch nach außen gehen

„Wir freuen uns auf Ihren Besuch im Museum“, ermunterte Caroline Sternberg die Mitglieder des Kultur- und Werkausschusses. Sie hat im Januar gemeinsam mit Edigna Hillebrand die Leitung der Einrichtung übernommen. Jetzt blickte sie auf das vergangene Jahr zurück und gab eine Vorschau auf kommende Projekte.  ie Ausstellung „Goldene 20er? – Die Weimarer Republik in der Provinz“ habe Forschungsergebnisse zu einem bisher in der Brucker Stadtgeschichte nur wenig beleuchteten Thema geliefert, berichtete sie. Im Kunsthaus liefen „Dem MenschSein auf der Spur“ mit Werken von Andreas Kuhnlein und „Gloria Gans – Farbe bekennen“ sehr erfolgreich. Noch bis 21. September ist die Ausstellung „Bruck bewegt! Migrationsgeschichte(n)“ zu sehen, in deren Mittelpunkt Interviews mit acht Protagonisten stehen. Die Gesamtzahl der Besucher sei 2024 – nach dem sehr erfolgreichen Jahr 2023 mit der Ausstellung über Pumuckl – auf 10.500 zurückgegangen und knüpfte damit an die Vorjahre an. „Wir wollen bald wieder etwas für Familien anbieten“, sagte Sternberg. Denn das Museum sei besonders bei den jungen Besuchern beliebt. So gab es insgesamt 69 Führungen für Kindergartengruppen und Schulklassen sowie 77 Kindergeburtstage.
2025 wird sich das Museum vor allem dem Thema Landschaft und Natur widmen. Ab Mai wird im Kunsthaus die Ausstellung „Zingerl – das unbekannte Frühwerk“ zu sehen sein. Der Künstler hat sich anfangs auch sehr für Landschaft begeistert, so Sternberg. Für Oktober ist „Blicke der Freiheit. Heinrich Reinhold und die Landschaften des Wanderns“ geplant. Zudem will das Museum laut Sternberg aber auch nach außen gehen. Im Herbst soll das neuartige Projekt „DU = WIR | Fürstenfeldbrucker Stadtgeschich- te(n)“ starten. Dabei sollen ausgewählte Orte im Stadtraum neu erlebbar werden. Den Auftakt wird das 350-jährige Weihejubiläum von St. Magdalena bilden – in Kooperation mit Birgitta Klemenz. Derartige Veranstaltungen sollen regelmäßig stattfinden. Die Ergebnisse werden in eine Museumszeitung einfließen und online verfügbar sein. Ziel sei letztlich auch eine Neukonzeption der Dauerausstellung „Bruck um 1900“.
Der ehemalige Kulturreferent Klaus Wollenberg (FDP) monierte, dass das Programm sehr in Richtung Kunstgeschichte gehe. Die Einrichtung sei jedoch ein regional-ortsgeschichtliches Museum. Das Team sollte auch wichtige historische Ereignisse der Regionalgeschichte in den Blick nehmen. Für Kunst habe man das Kunsthaus. Sitzungsleiterin und Kulturreferentin Birgitta Klemenz (CSU) führte aus, dass das Thema „350. Weihejubiläum St. Magdalena“ schon in die Stadtgeschichte hineinreiche. „Sie müssen sich keine Sorgen machen“, betonte Sternberg. Sie arbeite kulturhistorisch und sei sehr an der Stadtgeschichte interessiert.

Kulturförderung diskutiert

Im Januar 2019 sind die Richtlinien zur Förderung der Kultur in Kraft getreten. Nach mehr als fünf Jahren erfolgreicher Anwendung wurden sie nun unter die Lupe genommen und überprüft. Geplant war, künftig drei statt zwei Veranstaltungstage im Jahr pro Verein zu fördern. Zudem soll der Mitkostenzuschuss auf den Stadtsaalhof des Veranstaltungsforums erweitert werden. Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) hatten sich in ihrer März-Sitzung nach umfassender Beratung dafür ausgesprochen, die Zuschusstage sogar auf fünf pro Jahr zu erhöhen (siehe RathausReport vom März). Das letzte Wort hatte aber der Kultur- und Werkausschuss (KWA).
Die Vorgeschichte: Im Rahmen der Diskussion im HFA war Fürstenfeld-Leiter Norbert Leinweber angekreidet worden, dass die Gebühren für Räume und technische Ausstattung für Vereine inzwischen zu hoch seien. Den Stein ins Rollen gebracht hatte die Heimatgilde „Die Brucker“. Gildemeister Daniel Brando hatte beklagt, dass es drastische Kostensteigerungen beim Weinfest gegeben habe. Es gab deutliche Kritik an Leinweber. Es seien kaum noch Vereine da und die würden sich dort nicht mehr wohlfühlen. Diesen Vorwurf wollte Leinweber nicht stehen lassen. Im KWA verteilte er eine Liste mit Aktivitäten von Vereinen im Veranstaltungsforum. Auch agiere man mit Augenmaß, sagte er. Beim Weinfest hätten sich vor allem die Stromkosten in den vergangenen Jahren vervielfacht. Die Raum- beziehungsweise Platzgebühren seien dagegen kaum gestiegen. Er halte sich an die Entgeltordnung. Es seien wenige Vereine, die dies stemmen könnten, meinte Markus Droth (FW) und regte ein Pauschale für die „Drumherum-Kosten“ an. Man sollte einen Weg finden.
Vize-Bürgermeister Christian Stangl (Grüne) fragte, ob sich durch die Erhöhung der geförderten Nutzungstage Einschränkungen für andere Veranstaltungen in Fürstenfeld ergeben könnten mit der Folge einer weiteren Steigerung des Defizits. Auch Finanzreferent Klaus Wollenberg (FDP) hatte den Wirtschaftsplan des Veranstaltungsforums im Blick und sagte, man müsse nachdenken, das Thema auf neue Füße zu stellen. Seine Idee für eine Neuregelung: Es gibt nur noch einen Tarif, sprich der günstigere Vereinstarif wird abgeschafft. Stattdessen reichen die Vereine einen Antrag bei der Stadt ein und die Förderung wird direkt abgewickelt. Laut Droth könnte man auch darüber nachdenken, die Vereine über die Gewinnausschüttung der Sparkasse zu unterstützen. Diese sei einmalig und zweckgebunden für die Sanierung des Alten Schlachthofs, stellte Kämmerer Marcus Eckert klar. Man müsse neue Wege gehen, denn die Situation heute sei anders als vor 25 Jahren, als das Kulturzentrum eröffnet wurde, betonte Kulturreferentin und Sitzungsleiterin Birgitta Klemenz (CSU).
Beschlossen wurde schließlich, dass es für maximal fünf Veranstaltungstage einen Mietkostenzuschuss für Vereine gibt. Die Förderung für den Stadtsaalhof wird von 1.300 auf 1.500 Euro angehoben. Die Änderungen sollen bereits ab dem 1. Juni gelten.

Erinnerung an die Opfer der NS-Diktatur

Im Oktober 2024 war die Verlegung von Stolpersteinen im öffentlichen Raum abgelehnt worden. Stattdessen wurde beschlossen, die Erinnerungskultur an die Opfer des Nationalsozialismus weiter zu verfolgen und geeignete Formen des sichtbaren Gedenkens im Stadtgebiet zu erarbeiten. Jetzt hat Stadtarchivar Gerhard Neumeier im Kultur- und Werkausschusses (KWA) den aktuellen Stand des Projekts präsentiert. Demnach wird sich eine Gruppe von insgesamt sieben engagierten Personen mit dem Thema befassen. Neben Neumeier werden unter anderem die KWA-Mitglieder Birgitta Klemenz, Klaus Wollenberg und Elisabeth Lang sowie Magdalena Nagel, die sich bereits seit vielen Jahren mit den Opfern des Nationalsozialismus auseinandersetzt, dabei sein. Es geht vor allem um folgende Opfergruppen, an die in angemessener Form erinnert werden soll: Jüdinnen und Juden, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Euthanasieopfer, politische und sonstige Gegner des NS-Regimes, Displaced Persons und alle hier noch nicht erwähnten Opfer.
Laut Neumeier sind als mögliche Erinnerungsformen bisher entweder ein Stadtrundgang oder Hinweisschilder mit Fotos angedacht. Denkbar wäre ein zentrales Denkmal an prominenter Stelle in der Stadt. Als mögliche Standorte nannte er die Verkehrsinsel an der Dachauer Straße, auf der bereits das Todesmarsch-Mahnmal steht. Aber auch der Park am Gerblkeller, der Viehmarktplatz oder der Niederbronnerplatz wären Optionen. „Es ist alles noch offen“, sagte er. Möglich seien auch eine Stele an zentraler Stelle in der Stadt oder die Anbringung von Informationen an einzelnen Häusern, in denen Angehörige der Opfergruppen gelebt haben. Diese könnten Lebensläufe, Fotos, Briefe oder andere Dokumente sein. Gedacht hat er zudem an die Durchführung einer eigenen Veranstaltung zu den Opfergruppen, um die Bevölkerung in die Diskussion einzubeziehen.
Nach Neumeiers bisherigen Recherchen im Stadtarchiv könnte es sich um 800 bis 900 Personen handeln. Es müsste also in irgendeiner Form eine Auswahl getroffen werden. In der Diskussion fragte Klaus Wollenberg (FDP), ob alle Opfergruppen zusammen behandelt werden sollen. Er sprach sich zudem dafür aus, dass das Projekt in die Zukunft reichen müsse. Es dürfe sich um keine einmalige Aktion handeln, sondern die Gedenkkultur sollte auf Dauer angelegt sein.

Christkindlmarkt kehrt in Innenstadt zurück

Der Brucker Christkindlmarkt wird künftig wieder auf dem Viehmarktplatz stattfinden. Dies hat der Kultur- und Werkausschuss (KWA) in seiner jüngsten Sitzung gegen die Stimmen der Freien Wähler beschlossen. Für die Rückkehr an den alten Standort hatte sich auch die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in einer Umfrage ausgesprochen. Da der südliche Viehmarktplatz neugestaltet wurde, fand der Christkindlmarkt erstmals 2023 auf dem Volksfestplatz statt. Nachdem die Resonanz überwiegend positiv war, hatte sich der KWA im März 2024 dafür ausgesprochen, dass die Veranstaltung auch in Zukunft dort abgehalten werden soll. Es wurden Bodenhülsen für den Christbaum und die Bühne gesetzt sowie Eingangsportale angeschafft. Im Juli forderte die Stadtmarketing-Gruppe „Wir in FFB“ jedoch eine Rückkehr auf den Viehmarktplatz. Der Ausschuss verständigte sich darauf, dass zunächst nur der Christkindlmarkt 2024 am Volksfestplatz durchgeführt werden soll. Und es wurde festgelegt, im März 2025 nochmals über den Standort zu beraten.
Um ein Meinungsbild zu erhalten, erfolgte Anfang 2025 eine Bürgerbefragung. Online auf der Seite „Brucker Stadtgespräche“ haben 2.810 Teilnehmende mitgemacht, im RathausReport beteiligten sich 128 Personen. In beiden Fällen fiel das Votum zugunsten des Viehmarktplatzes aus. Ambiente und Atmosphäre waren hierfür der größte Anreiz. Der Volksfestplatz hingegen punktete mit seiner Infrastruktur und dem großzügigen Platzangebot. Zusätzlich wurde eine Abfrage unter den Ausstellern durchgeführt. Diese bevorzugten den Volkfestplatz. Zumal dort alle Stände Platz hätten. Jetzt muss dagegen eine Auswahl getroffen werden. Auch das Kinderkarussell und der Christbaum fallen wegen Platzmangel auf dem Viehmarktplatz weg.
„Ich fand es wider Erwarten heimelig auf dem Volksfestplatz“, sagte Irene Weinberg (BBV) zum Auftakt der Diskussion. Sie wäre eigentlich für einen Verbleib gewesen. Aber man müsse sich dem Bürgervotum fügen, sonst hätte man sie nicht fragen brauchen. Zudem führte sie die Sicherheit an, die auf dem Viehmarktplatz besser gewährleistet werden könne. Christian Stangl (Grüne) nannte als ökonomischen Aspekt, dass viele ihren Besuch auf dem Christkindlmarkt mit Besorgungen in der Innenstadt verbinden. Schon allein deshalb sollte dieser auf dem Viehmarktplatz zurückkehren. Georg Jakobs (CSU) erinnerte daran, dass der Volksfestplatz ohne den Umbau des Viehmarktplatzes ohnehin keine Option gewesen wäre. Auch Elisabeth Lang (BBV) sprach von einer Belebung der Innenstadt. Damit alle Stände untergebracht werden können, schlug sie vor, den nördlichen Viehmarktplatz miteinzubeziehen. Laut Marktreferent Markus Droth (FW) ist dies aber nicht möglich. Zudem trat er für den Standort Volksfestplatz ein. Die Veranstaltung habe sich dort gut entwickelt. Dort gab es deutlich mehr Stände. Auch führte er die Investitionen im fünfstelligen Bereich für zukünftige Märkte an. Als weiteres Argument nannte er, dass insgesamt mehr Platz sei – auch für Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl. Diesen Personengruppen werde der Besuch erschwert, denn auf dem Viehmarktplatz sei oft kein Durchkommen mehr.




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