Sitzung des Konversionsausschusses vom Februar 2022

Städtebaulicher Wettbewerb Konversion: Breite Beteiligung von Öffentlichkeit und Politik geplant

Die Stadt will das Fliegerhorst-Areal nach Abzug der Bundeswehr zu einem neuen Stadtteil entwickeln. Eine planerische Herausforderung, die prägenden Einfluss auf die Zukunft Fürstenfeldbrucks haben wird. Ein entsprechendes Rahmenkonzept soll über einen städtebaulichen Wettbewerb gewonnen werden. Der erste Arbeitsentwurf des Auslobungstextes steht und soll als Diskussionsgrundlage mit allen Beteiligten dienen. Das Konzept, wie und wann Fachstellen, Politik und Öffentlichkeit beteiligt werden, stand jetzt im Konversionsausschuss auf der Tagesordnung und stieß auf breite Zustimmung.

Mit dem Informations- und Dialogprozess wurde das Büro Hendricks & Schwartz beauftragt. Der Dienstleister präsentierte dem Gremium das geplante Verfahren. Interessensverbände, Vereine und Institutionen, aber auch die Bevölkerung sollen im Projektzeitraum Gelegenheit haben, sich aktiv an der Erarbeitung des neuen Stadtquartiers zu beteiligen. Gemeinsam mit den Planungsteams sollen zukunftsweisende Ideen und Lösungen entwickelt werden.

Zuerst werden neben den Stadträten verschiedene Fachstellen wie die Behörden für Denkmalschutz, Naturschutz oder Bodenschutz gehört. Ihre Stellungnahmen fließen in die Endfassung des Auslobungstextes mit ein. Danach ist eine umfassende Beteiligung der Öffentlichkeit vorgesehen. „Es ist der Stadt Fürstenfeldbruck ein Anliegen, eine möglichst vielfältige, niedrigschwellige und zielgruppengerechte Ansprache und Aktivierung von Akteursgruppen zu erreichen, um den Entwicklungsprozess für die Öffentlichkeit transparent und nachvollziehbar zu gestalten“, so Konversionsmanagerin Nadja Kripgans-Noisser. „Jeder Aspekt gehört auf den Tisch“, heißt es im Konzept des Fachbüros.

Vorgesehen sind mehrere Beteiligungsphasen, die sich am Verlauf des zweistufigen Wettbewerbs orientieren. Digitale Angebote und laufende Information wird es über die Webseite brucker- stadtgespraeche.de, Social Media und die Presse geben. Phase 1, die Ende März starten soll, zielt darauf ab, was Inhalt des Wettbewerbs sein wird und was nicht. Durchgeführt werden soll eine Reihe von Formaten wie etwa Rundgänge mit den Beiräten des Stadtrates, eine Fahrrad-Exkursion, ein Info-Markt für die breite Öffentlichkeit sowie Termine für Zielgruppen wie etwa Sport- und Kulturvereine, Schülervertretungen oder Religionsgemeinschaften. „Wir wollen alle mitnehmen“, betonte Birte Wiele vom Büro Hendricks & Schwartz.

Der Stadt ist zudem an einem konstruktiven Miteinander mit den Nachbarkommunen gelegen. Daher wurde den Bürgermeistern von Maisach, Emmering und Olching eine Beteiligung an der Erstellung des Auslobungstextes zugesichert. Neben Gesprächen mit der Verwaltung sind auch zwei Workshops geplant.Nachdem die Jury aus den eingereichten Arbeiten fünf ausgewählt hat, beginnt ab Mitte September Phase 2. Dann können verschiedene Stakeholder mit ihren Anregungen und Hinweisen die anstehende Überarbeitung der Entwürfe beeinflussen. Nach der finalen Entscheidung der Jury wird das Ergebnis des Wettbewerbs der Öffentlichkeit im Rahmen von Podiumsdiskussionen vorgestellt. Ziel ist es, ein für alle Beteiligten verbindliches Ziel für die weitere Entwicklung zu setzen. Der gesamte Prozess wird dokumentiert und durch Pressearbeit begleitet.

Als Möglichkeit der Beteiligung war von Seiten des Stadtrates vorgeschlagen worden, erstmals einen Bürgerrat mit zufällig ausgewählten, wechselnden Bürgerinnen und Bürgern einzusetzen. Damit könnte die Öffentlichkeit „institutionalisiert“ mit eingebunden werden. Andreas Rothenberger (BBV) sprach die Idee an. „Der Prozess schreit nach einem Bürgerrat“, betonte er und schlug vor, diesen mit neun Personen aus Fürstenfeldbruck sowie je drei aus den Nachbarkommunen zu besetzen. Unterstützung bekam er von Dieter Kreis (ÖDP). Hendricks & Schwartz-Geschäftsführer Daniel Schreyer empfahl jedoch, ein derartiges Gremium für die Entwicklungsphase erst nach dem Wettbewerb zu installieren. Zu Beginn des Prozesses sei wichtig, eine Einladung an alle auszusprechen. Letztlich verständigte sich der Ausschuss auf diese Lösung.




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