Sitzung des Ausschusses für Integration, Soziales, Jugend und Sport vom November 2025

Sonderzuschuss in Aussicht gestellt

Das Caritas-Zentrum Fürstenfeldbruck betreibt im Stadtgebiet das Kinderhaus Sternenhimmel und den Kindergarten Himmelszelt mit insgesamt 95 Kindergarten- und 22 Krippenplätzen. Für den Betrieb wurden entsprechende Verträge zwischen der Stadt und dem Caritas-Zentrum abgeschlossen. Der Träger erhält einen Zuschuss. In den vergangenen Jahren seien die administrativen Aufgaben und Herausforderungen in den Kindertagesstätten jedoch immer mehr und vielfältiger geworden, so dass die Einrichtungen dies nicht mehr alleine bewältigen können. Zwar springe laut Stadtverwaltung hier der Freistaat Bayern ein, wenn das pädagogische Personal durch zusätzliche Verwaltungskräfte entlastet wird. Die Kosten werden jedoch nicht vollständig übernommen. Und die Förderung gäbe es nur für Personal, das nach 2020 zusätzlich eingestellt worden sei.
Laut Caritas-Zentrum reicht die mit der Stadt vereinbarte Gemeinkosten-Pauschale in Höhe von sechs Prozent nicht mehr aus, um Personal-, Sach- und Mietkosten zu decken. Man stehe daher unter Druck, die Defizite möglichst auszugleichen, so das Caritas-Zentrum. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass die Trägerschaft für die beiden Einrichtungen abgegeben werden müsste. Daher hat der Ausschuss für Integration, Soziales, Jugend und Sport beschlossen, beide Kitas im Abrechnungsjahr 2025 zu unterstützen, sollte ein Defizit ausgewiesen werden. In diesem Fall würde man die Pauschale für die Gemeinkosten um zwei Prozent auf acht Prozent erhöhen. Zudem könnten dann auch die Personalkosten für je eine Verwaltungskraft pro Einrichtung mit jeweils fünf Arbeitssunden pro Woche in die Defizitabrechnung aufgenommen werden. Genannt wurde ein Betrag von rund 46.000 Euro. Für das Jahr 2026 wird mit einer Reform der Finanzierung der Kindertageseinrichtungen durch den Freistaat Bayern gerechnet. Dann will man alle Verträge mit den freien Trägern auf den Prüfstand stellen und überarbeiten, so die Verwaltung.

Stadt bewirbt sich für Sportstätten-Bundesprogramm

Die SPD-Fraktion hatte im Oktober 2025 beantragt, dass sich die Stadt für das neue Bundesförderprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten“ bewerben könnte. Dieses soll beim Abbau bestehender Sanierungsstaus in Gemeinden und Städten helfen. Im Blick hatten die Brucker Genossen dabei das Projekt Eishalle/AmperOase. Die Verwaltung könnte aber auch weitere geeignete Sportstätten ermitteln, so die Idee. Der Zuschuss liegt bei 45 Prozent der förderfähigen Kosten. Den Rest müssen die Kommunen selbst übernehmen. Die Bagatellgrenze beträgt 250.000 Euro, die maximale Summe acht Millionen Euro. Ersatzneubauten oder bauliche Erweiterungen sind laut Sitzungsvorlage in Ausnahmefällen förderfähig.
Bis Mitte Januar 2026 müssten entsprechende Projektskizzen eingereicht werden. Für das Vorhaben Eishalle/AmperOase zu knapp – zumal ein Arbeitskreis noch offene Fragen bearbeiten soll und eine Gegenfinanzierung durch die Stadt angesichts der aktuellen Haushaltslage ungewiss erscheint. Das städtische Immobilienmanagement hat daher andere Sportstätten ins Spiel gebracht. Möglich wäre demnach sowohl die energetische und technische Sanierung der städtischen Doppelturnhalle am Theresianumweg als auch die Umwandlung von drei bestehenden Rasenplätzen der Fußballvereine BVTA, SV Puch und FC Aich in Kunstrasenplätze. Ein Gedanke, der auch Sportreferent Martin Kellerer (CSU) gefiel.
OB Christian Götz (BBV) hatte Bedenken, weil Kunstrasen als eine der größten Quellen für Mikroplastik gilt, da sich das Granulat durch Abrieb abnutzt und in die Umwelt gelangt. Ein Kunstrasen sei wie eine Schneekanone für Skifahrer, schob Elisabeth Lang (BBV) nach. Theresa Hannig (Grüne) merkte an, dass die EU den Verkauf von solchen Produkten ab 2031 ohnehin verboten habe. Es gäbe inzwischen plastikfreie Alternativen, so der Hinweis von Katrin Siegler (CSU). Willi Dräxler (BBV) erinnerte daran, dass eigentlich auch der Kunstrasenplatz vom TSV West von anderen Vereinen mitgenutzt werden könnte.
Das Gremium einigte sich schließlich darauf, dass sich die Stadt nicht nur mit der Sanierung der Doppelturnhalle, sondern auch mit einem Kunstrasenplatz für den FC Aich bewerben soll.

Im Alter gut leben in Bruck

Das „Seniorenpolitische Gesamtkonzept für den Landkreis Fürstenfeldbruck“ wurde seit 2023 fortgeschrieben und heuer vom Kreistag verabschiedet. Mit dem Werk rüstet sich der Landkreis für die Herausforderungen des demografischen Wandels. Ziel ist es, dass die ältere Bevölkerung gut versorgt und ein selbstbestimmtes Leben möglich ist. An dem Konzept haben auch die Stadtverwaltung, seniorenrelevante Einrichtungen im Stadtgebiet, Fachstellen und Ehrenamtliche wie etwa der Brucker Seniorenbeirat mitgewirkt. Dies berichtete Doreen Höltl von der Stabsstelle Soziale Angelegenheiten in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Integration, Soziales, Jugend und Sport.
Mit der Fortschreibung wurden für 13 Handlungsfelder, die von Wohnen zu Hause über Altersarmut bis hin zu Betreuung und Pflege reichen, Maßnahmenempfehlungen erstellt. Auch die Themen Demenz, Einsamkeit, Vernetzungsmöglichkeiten und Digitalisierung gehören dazu. Die Vorschläge wurden auf Grund von Datenerhebungen, unter anderem einer Bürgerbefragung von Personen ab 65 Jahren, einer Pflegebedarfsplanung, einem Expertenworkshop sowie einer Kommunalbefragung, erstellt. Höltl führte aus, dass sich der Seniorenbeirat der Stadt seit Oktober dieses Jahres intensiv mit dem Maßnahmenplan befasst und Ideen für die Umsetzung erarbeitet habe. Die Ergebnisse sollen im kommenden Jahr im Ausschuss präsentiert werden. Gemeindeübergreifende Aspekte werden in die Sitzungen des Landkreis-Seniorenbeirats eingebracht, so Höltl.
Das Gesamtkonzept ist auf der Webseite des Landratsamtes unter www.lra-ffb.de/gesundheit- soziales-asyl/senioren/seniorenpolitisches-gesamtkonzept abrufbar.

Zuschuss für Kita-Renovierung

Die „Tagesstätten der Kinderhilfe Fürstenfeldbruck gemeinnützige GmbH“ betreibt insgesamt vier Kindertagesstätten (Kita) im Stadtgebiet. Dazu gehört die integrative Kita Regenbogenland mit zehn Krippen-, 30 Kindergarten- und 15 Hortplätzen. Der Betrieb ist seit 2012 über einen Vertrag zwischen dem Träger und der Stadt geregelt. Es bestehe eine sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, so die Verwaltung. Jetzt steht dort eine umfassende Renovierung an. Demnach sind Böden, Bäder und pädagogische Küchen teilweise über 30 Jahre alt und müssten dringend erneuert werden. Die Kosten für die Maßnahmen belaufen sich auf insgesamt rund 184.000 Euro. Die Kinderhilfe ist daher auf die Stadt wegen einer möglichen Beteiligung zugekommen. Grundsätzlich sei die Stadt hierzu nicht verpflichtet, da sich das Gebäude im Besitz der Kinderhilfe befindet und die Stadt für die Nutzung als Kita Miete bezahlt. Nichtsdestotrotz hat die Verwaltung vorgeschlagen, einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 20 Prozent der tatsächlichen Kosten – maximal jedoch rund 37.000 Euro – zu gewähren. Im zuständigen Fachausschuss appellierte Willi Dräxler (BBV) an seine Kolleginnen und Kollegen, sich nicht kleinlich zu zeigen. Viele Träger hätten das Problem, dass sie keine Rücklagen bilden könnten und ihre Haushalte eng geschnürt seien. Auch Katrin Siegler (CSU), Referentin für Kindertagesstätten und Spielplätze, machte sich dafür stark, hier zu unterstützen. Dem schloss sich das Gremium einstimmig an.

SV Puch bekommt mehr Geld

Der SV Puch e. V. kann sich über stetig steigende Mitgliederzahlen, insbesondere im Bereich Fußball, freuen. Inzwischen sind sieben Jugend- und drei Erwachsenenmannschaften im Spielbetrieb gemeldet. Daneben gibt es die Abteilungen Tischtennis, Selbstbehauptung, Boule, Petanque und Body Fit. Diese Entwicklung stellt den Verein aber auch zunehmend vor Herausforderungen. Vor allem die beiden Fußballplätze der städtischen Sportanlage „Zur Kaisersäule“ sind laut dem Vorsitzenden Günther Dallmair stark frequentiert und benötigen stetige Pflege. Hinzu kommt die Instandhaltung von vier Umkleidekabinen samt Duschen im Gemeinschaftshaus Puch. Für den laufenden Betrieb erhält der Verein einen pauschalierten Zuschuss von der Stadt in Höhe von 5.060 Euro pro Jahr. Dies wurde vor Jahren über einen Nutzungsvertrag zwischen der Stadt und der Vereinsgemeinschaft, die das Gemeinschaftshaus Puch in Anspruch nimmt, geregelt. Jetzt hat der SV Puch e. V. bei der Stadt einen Antrag auf Erhöhung des jährlichen Zuschusses gestellt. Laut Kostenaufstellung lagen die Ausgaben unter anderem für Platzwart, Betriebskosten und Reparaturen durchschnittlich bei rund 13.000 Euro. Demnach fehlten zuletzt rund 8.000 Euro, um die laufenden Kosten decken zu können. Die Verwaltung hat daher vorgeschlagen, die Aufwendungen, die über die 5.060 Euro hinausgehen, gegen Nachweis zu erstatten. Der Ausschuss für Integration, Soziales, Jugend und Sport hat grünes Licht für eine entsprechende Vereinbarung gegeben.

Pläne für Areal rund um Kindergarten Nord

Heuer hat der Kindergarten Nord an der Theodor-Heuss-Straße sein 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Das Gebäude, das aus dem 1974/75 stammt, wird zunehmend marode. Derzeit sind dort rund 130 Kinder in sechs Gruppen, davon zwei als Integrationsgruppen, untergebracht. Dort befinden sich außerdem eine Küche sowie das Jugendzentrum (JUZ) Nord. Nebenan liegt der Abenteuerspielplatz (ASP) mit seinem großen Freigelände. Welche Pläne es für die drei städtischen Einrichtungen auf dem Areal im Brucker Norden gibt, wurde im November im zuständigen Fachausschuss vorgestellt. Katrin Siegler (CSU), Referentin für Kindertageseinrich- tungen und Spielplätze, freute sich, dass das Projekt „aufs Gleis gesetzt wurde“.
Bereits im Jahr 2015 hatten Experten den Kindergarten unter die Lupe genommen und Mängel festgestellt. Im Juni 2016 wurde der Neubau des Kindergartens beschlossen. JUZ und ASP sollten jeweils separat untergebracht werden. Bei einer neuerlichen Begehung 2024 zeigten sich weitere Missstände. Und die Küche, in der momentan rund 400 Essen für die Mittagsverpflegung auch für anderen Einrichtungen gekocht werden, sei am Limit.
Nicht mehr zeitgemäß und auch nicht mehr ausreichend sei die Unterbringung des ASP in Containern aus dem Jahr 2008. Dort befinden sich zwei Gruppenräume, die Sanitäranlagen, ein Lager, das Büro und die Werkstatt. Auf dem großzügigen Außengelände gibt es das Hüttendorf, einen Teich, einen Rodelhügel und einen Bolzplatz an der Kurt-Schumacher-Straße. OB Christian Götz (BBV) betonte, dass dort ganz tolle Arbeit geleistet werde. Dies gelte auch für das JUZ, bekräftigte Jugendreferent Quirin Droth (FW).
Inzwischen wurde die Projektentwicklung von 2016 aufgegriffen und vorangetrieben. Berücksichtigt werden musste dabei, dass sich die pädagogischen Konzepte seither weiterentwickelt haben. Dies spiegelt sich in den Raumprogrammen wider. Zudem soll die Küche künftig auf 600 Essen täglich ausgelegt werden. Ziel sei es, mit drei Küchen im Stadtgebiet die Mittagsverpflegung in allen städtischen Kitas und Schulen abzudecken. Aus logistischen Gründen hätte sich Siegler daher auch eine Alternative mit einem erdgeschossigen Küchenanbau vorstellen können. Zudem trat sie dafür ein, den gewachsenen Garten zu erhalten. Dies sah Götz genauso. Vom Immobilienmanagement der Stadt wurde ein kompletter Neubau favorisiert. Integrationsreferent Willi Dräxler (BBV) betonte, es sei auch ein Zeichen der Wertschätzung, dass es etwas Neues gibt.
Es wurden insgesamt vier Varianten vorgelegt. Weiterverfolgt werden soll eine Lösung mit einer erdgeschossigen Kita samt integrierter Küche und darüberliegenden Wohngeschossen, sowie jeweils separatem Gebäude für ASP und JUZ. Dies beschloss das Gremium einstimmig. Eine endgültige Entscheidung wird der Stadtrat treffen.

 




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