Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vom 7. Oktober 2025
Die Verwaltung als Klimaschützer
Die Stadt hat einen verwaltungsinternen Klimafonds ins Leben gerufen: Im Doppelhaushalt 2026/2027 werden dort erst einmal jeweils 250.000 Euro zur Finanzierung von internen Klimaschutzmaßnahmen eingestellt. Danach will man noch einmal über die Wirksamkeit diskutieren. Dies hat der Haupt- und Finanzausschuss jetzt bei zwei Gegenstimmen entschieden. Das letzte Wort hat der Stadtrat am 28. Oktober.
Anfang Februar hatte das Klimamanagement im zuständigen Fachausschuss die Treibhausgasbilanzierung der Stadtverwaltung vorgestellt. Bestandteil waren dabei mögliche Ausgleichszahlungen für Emissionen der Dienstfahrten. Während der Diskussion war dann aber die Idee eines Klimafonds entwickelt worden. Beschlossen hatte man dann, das Thema im Runden Tisch Klima zu vertieften. Dieses Gremium hat sich auf jährlich 250.000 Euro geeinigt und darauf, dass die Gesamtemissionen der Verwaltung und nicht nur der Ausstoß aus den Dienstfahrten berücksichtigt werden sollen. Als Berechnungsgrundlage wurde gemäß einem Vorschlag des Bundesumweltministeriums ein CO2-Preis von 195 Euro pro Tonne CO2 verwendet. Der Fonds soll ansparbar sein, so dass für größere Projekte über einen längeren Zeitraum diese Mittel reserviert werden könnten.
Eingereichte Vorhaben werden intern bewertet und Gelder entsprechend bewilligt. Hauptkriterium bei der Vergabe soll die Energieeinsparung sein. Grundsätzlich soll das Windhundprinzip gelten. Das größte CO2-Einsparpotenzial wird beim Bauhof gesehen. Bei Anschaffungen könnten dann klimafreundliche Varianten finanziert werden. Von einem Ansporn, klimaneutral zu handeln, sprach OB Christian Götz (BBV) jetzt im Ausschuss. Neben dem Klimaschutzmanagement, der Amtsleiter-Runde und dem Oberbürgermeister wird auf Vorschlag von Jan Halbauer (Grüne) auch der zuständige Referent eingebunden. Zudem wird es ein Monitoring geben. Die Klimarelevanz sollte bereits jetzt immer beachtet werden, sagte Markus Droth (FW). Wozu brauche es da einen eigenen Fonds, wunderte er sich. Sein Fraktionskollege Georg Stockinger befürchtete einen „bürokratischen Wahnsinn“. Beide votierten letztlich gegen das Vorhaben.
Aufwandsentschädigung für Feuerwehrkräfte
Rund 200 Ehrenamtliche sind in den drei Freiwilligen Feuerwehren (FFW) der Stadt aktiv und erfüllen eine gesetzliche Pflichtaufgabe der Kommune. Sie opfern ihre Freizeit für den Dienst am Mitmenschen und setzen sich dabei Gesundheitsrisiken und Gefahrensituationen aus. Allerdings wird es zunehmend schwierig, ausreichend geeignete Personen für die FFW zu gewinnen, langfristig zu halten und damit die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr nachhaltig zu sichern. Sollte es nicht mehr gelingen, ausreichend Ehrenamtliche zu finden, müsste zusätzlich hauptamtliches Personal eingesetzt werden. Dies würde zu einer erheblichen finanziellen Mehrbelastung der Stadt führen. Der Haupt- und Finanzausschuss hat daher einstimmig die Einführung einer präsenzbezogenen Aufwandsentschädigung für die Feuerwehrkräfte beschlossen. Erhofft werden nun eine höhere Motivation, mehr Zufriedenheit, und eine geringere Abwanderung trotz steigender Lebenshaltungskosten sowie positive Impulse für Nachwuchs- und Freiwilligengewinnung.
Dieses Modell löst die bisherige Kilometerpauschale ab. Eine „Feuerwehrrente“ wurde von der Verwaltung ebenfalls geprüft, aber als ungeeignet bewertet, da die FFW überwiegend jüngere Beschäftigte umfasst. Die neue Aufwandsentschädigung wird auf den nachgewiesenen Leistungen – wie etwa Anzahl und Art der Einsätze und Übungen – basieren. Aktuell geht die Verwaltung von geschätzt rund 40.000 Euro aus. Im Vergleich zu Städten ähnlicher Größe liege dies im unteren Bereich, so der Hinweis. Stadtbrandmeister Manuel Mai nannte beispielsweise die Stadt Dachau, die zwischen zehn und 15 Euro pro Stunde je Einsatz bezahlt. Der zuständige Referent Andreas Lohde (CSU) begrüßte das neue Brucker Modell als gerechten und guten Ansatz. Er berichtete, dass die FFW zu rund 400 bis 500 Einsätzen im Jahr gerufen werde.
Neue öffentliche Toilette
Der große Spielplatz an der Frühlingstraße ist bei Familien sehr beliebt. Rege genutzt werden im Sommer zudem der nahe Fitnessparcours beim Marthabräuweiher, der Basketballplatz auf dem früheren Sportplatz des ehemaligen Graf-Rasso-Gymnasiums und die Parkanlage. Allerdings gibt es in diesem Bereich bisher keine öffentliche Toilette. Die Errichtung war zuletzt im April 2025 gemeinsam von SPD und Die PARTEI beantragt worden. Jetzt hat sich der zuständige Fachausschuss einstimmig für die Aufstellung einer WC-Anlage nahe dem Kleinen Wertstoffhof ausgesprochen.
Favorisiert wurde ein autarkes, stationäres Modell, wie es bereits im Waldfriedhof in Betrieb ist. Dieses ist barrierefrei und Unisex ausgeführt. Der genaue Standort soll mit den Anwohnenden abgestimmt werden. Die Kosten wurden mit rund 77.000 Euro beziffert. Hinzukommen für Reinigung und Unterhalt etwa 10.500 Euro jährlich.
OB Christian Götz (BBV) sprach möglichen Vandalismus an. Derartige Erfahrungen habe man zum Bespiel bei der öffentlichen Toilette bei der Aumühle gemacht. Matthias Neuhauß (BBV) schlug vor, die Anlage abends zu schließen und Willi Dräxler (BBV) fragte nach einer Videoüberwachung. Katrin Siegler (CSU) sprach sich für ein Zugangssystem ähnlich wie bei einem Automaten-Kiosk aus. Die Verwaltung wird dies intern abklären.
Sanierung Wittelsbacher Halle
Die Wittelsbacher Halle ist in die Jahre gekommen. Daher plant der Landkreis eine Generalsanierung im Jahr 2027. Die Gesamtkosten werden voraussichtlich 12,19 Millionen Euro betragen. Jetzt hat der Landkreis eine Beteiligung der Stadt mit einem Zuschuss in Höhe von drei Prozent beantragt. Dies entspricht 365.700 Euro.
„Die Halle ist für Brucker Vereine wahnsinnig wichtig“, betonte OB Christian Götz (BBV) im Finanzausschuss. Laut Hallenbelegungsplan nutzt vor allem der TuS Fürstenfeldbruck die Sportstätte wochentags täglich für das Handballtraining. An den Wochenenden finden Punktspiele und Turniere statt. Dafür sei der Fortbestand der Halle auch als Versammlungsstätte für bis zu 800 Personen wichtig. Diese Funktion sei für eine rein schulische Nutzung nicht erforderlich. „So spottbillig kommen wir nicht mehr an eine Dreifach-Turnhalle“, betonte Jan Halbauer (Grüne). Finanzreferent Klaus Wollenberg (FDP) wies darauf hin, dass es sich um einen Festbetrag handele.
Das Gremium gab einstimmig grünes Licht für die Kostenbeteiligung. Mit dem Landkreis soll eine Vereinbarung mit einer Zweckbindung von 20 Jahren abgeschlossen werden. Wo die Handballer während der Sanierung trainieren können, ist noch offen. Der Sportbeiratsvorsitzende Joachim Mack brachte die Sportstätten im Fliegerhorst ins Spiel und schlug vor, dass sich der Landkreis für deren Nutzung einsetzen soll.
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