Sitzung des Stadtrates vom Dezember 2020

Städtebaulicher Wettbewerb für das Fliegerhorst-Areal

Gutachten und Untersuchungen zur Grundlagenermittlung stehen derzeit im Mittelpunkt der Vorbereitungen der Fliegerhorst-Konversion. Im Jahr 2021 wird laut Verwaltung die Hauptaufgabe die Auslobung und Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbs sein. Ziel ist die Erarbeitung einer Rahmenplanung als Basis für alle weiteren Entwicklungsschritte. Der Wettbewerb ist mit 300.000 Euro der größte Posten im Jahresantrag 2021 für das Bayerische Städtebauförderprogramm. Zudem sind Gutachten zu den Themen Verkehr, Schallschutz, Altlasten/Kampfmittel und zur Wertermittlung sowie eine Potentialanalyse Gewerbe geplant. Auch Kosten für Sachverständige sind aufgelistet. Der Antrag stand im Dezember auf der Tagesordnung des Stadtrates, die Diskussion drehte sich jedoch um einen anderen Aspekt: das Missfallen der Nachbarkommunen an den Aktivitäten der Stadt.

Bekanntlich waren die Pläne für eine interkommunale Zusammenarbeit in Form eines Zweckverbands beziehungsweise einer Arbeitsgemeinschaft gescheitert. Jetzt treibt die Nachbarn die Sorge insbesondere vor einer höheren Verkehrsbelastung um. Daher wollen sie selbst eine Verkehrsanalyse beauftragen. „Die Nachbargemeinden sind verärgert“, betonte Finanzreferent Klaus Wollenberg (FDP). Die Rede war davon, dass sie sich einen Rechtsbeistand nehmen wollen. Er könne dies nachvollziehen, sagte Wollenberg. Er machte sich dafür stark, nochmals einen Versuch zu unternehmen, um zu einer gemeinsamen Lösung zu finden. „So geht man nicht miteinander um.“

Andreas Lohde (CSU) erinnerte daran, dass es heute nur um eine Bedarfsanmeldung gehe. Gleichwohl riet er dazu, den Dialog zu suchen. Maisach sei bekannt dafür, „Genehmigungsverfahren ins Leere laufen zu lassen“. Andreas Rothenberger (BBV) verwies auf die Planungshoheit der Stadt. „Es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird“, gab sich Jan Halbauer (Grüne) gelassen. Jede Kommune plane auf ihrem Terrain weiter. Ziel der Stadt sei ja ein Stadtteil der kurzen Wege und daher den Autoverkehr zu reduzieren.

Philipp Heimerl (SPD) wunderte sich über den „seltsamen Zungenschlag“ in der Diskussion und sprach von einer „künstlichen Aufregung“. Es gehe jetzt darum, erst einmal die Grundlagen für die Konversion im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs zu erarbeiten. Ähnlich sah dies Vize-Bürgermeister Christian Stangl (Grüne). Das Angebot der Zusammenarbeit mit den Nachbarn bestehe nach wie vor.

Erneute Kostensteigerung bei der zweiten Feuerwache

Die Gesamtkosten für den Bau der zweiten Feuerwache im Brucker Osten steigen erneut. Im April 2019 lag die Kostenschätzung der Verwaltung für den Hochbau bei rund 5,92 Millionen Euro und wurde im Juli 2020 auf etwa 6,37 Millionen Euro erhöht. Jetzt wurde eine Summe von 6,91 Millionen Euro für das Projekt an der Flurstraße genannt. In der Dezember-Sitzung des Stadtrates wurden die Probleme aufgezeigt, mit denen die Verwaltung zu kämpfen hat.

Als Grund wurde die momentane Situation in der Baubranche angeführt, die durch „Überhitzung und Auslastung“ vieler Firmen bestimmt werde. Einzelne Gewerke müssten mehrfach überregional ausgeschrieben werden, um überhaupt ein Angebot zu bekommen. Vielfach seien die Angebotssummen dann noch dazu ungewöhnlich hoch. Inzwischen seien Gewerke mit einem Volumen von etwa 70 Prozent der Gesamtkosten ausgeschrieben.

Die Fachplaner hätten nun auf diese Situation regiert und die Schätzpreise angepasst. Kostenmehrungen seien in den Teilbereichen Elektro- und Freiflächenplanung sowie ungewöhnlich hohem Aufwand für Bauwasser und Baustrom entstanden. Hinzu kamen Honoraranpassungen aufgrund der Einarbeitung nachträglich geforderter Auflagen der Naturschutzbehörde und des Wasserwirtschaftsamtes. All dies sei verspätet gemeldet worden, so die Verwaltung. OB Erich Raff (CSU) kündigte an, bei zukünftigen Bauprojekten von Anfang an eine Kostensteigerung von 20 Prozent einzuplanen.

Die Verwaltung hat sich gleichzeitig auf die Suche nach Einsparpotenzial gemacht. Ihr Vorschlag: Entfall oder Verschiebung des geplanten Ersatz-Bolzplatzes (Ersparnis rund 75.000 beziehungsweise 20.000 Euro) oder Verzicht auf den Übungsturm der Feuerwehr (Ersparnis bis zu 80.000 Euro). Zu den Kosten für den Hochbau kommen noch Gelder für die Fahrzeugbeschaffung (rund 1,41 Millionen Euro), die Ausstattung und EDV (zusammen etwa 117.000 Euro). Es wird mit einer Förderung in Höhe von insgesamt etwa 1,89 Millionen Euro gerechnet.

Feuerwehrreferent Andreas Lohde (CSU) forderte, den Übungsturm nicht zur Disposition zu stellen. Zumal bereits beim Raumprogramm Abstriche wie etwa der Verzicht auf einen Lehrsaal oder die Jugendumkleiden gemacht worden seien. Die beiden Feuerwachen sollten sich ergänzen. Insgesamt handele es sich ohnehin um keinen „Luxus-Bau“. Ähnlich sah dies Kommandant Michael Ott. Markus Droth (FW) fand, dass eigentlich bereits zu viel gestrichen worden sei. Die Feuerwache sollte funktionsfähig sein, meinte Philipp Heimerl (SPD). „Wir werden nicht umhinkommen, das zu schlucken“, sagte sein Fraktionskollege Mirko Pötzsch. Dies tat der Stadtrat dann einstimmig.

Geld für Eishallen-Gutachten bewilligt

Die Planungen für eine Eishalle gehen weiter. Im Oktober war die Verwaltung beauftragt worden, primär den Standort westlich des bestehenden Eisstadions näher unter die Lupe zu nehmen und die dazu notwendigen vertiefenden Gutachten weiterzuführen. Im Dezember hat der Stadtrat dann beschlossen, die dafür erforderlichen Haushaltsmittel in Höhe von 100.000 Euro im Etat 2021 zur Verfügung zu stellen. Mit dem Geld sollen konkret die Machbarkeitsstudie fortgeschrieben sowie eine schalltechnische Verträglichkeitsuntersuchung, ein Verkehrsgutachten und eine Wirtschaftlichkeitsexpertise erstellt werden. Die Zeit drängt, denn die Ergebnisse der Gutachten sollen zur zweiten Bewerbungsphase eines Bundesförderprogramms im April 2021 vorliegen.

Laut Beschluss des Stadtrates vom Ende Oktober 2020 sollen die beiden ebenfalls geeigneten Standorte im Fliegerhorst sekundär untersucht werden. Laut Verwaltung ist davon auszugehen, dass für die entsprechenden Untersuchungen pro Standort jeweils Kosten in gleicher Höhe anfallen werden.

Finanzreferent Klaus Wellenberg (FDP) warnte angesichts der schwierigen Haushaltssituation davor, vor den anstehenden Etatberatungen Geld einzustellen. Er sehe keinen Weg, eine Eishalle zu finanzieren. Er kündigte daher sein Veto an. Anderer Meinung war Sportreferent Martin Kellerer (CSU). Zumal bereits Geld in Voruntersuchungen investiert worden sei. Ihm war vor allem die schalltechnische Untersuchung wichtig. Sollte diese ergeben, dass nach 22 Uhr kein Betrieb möglich sei, brauche man dort nicht weiter planen. Mit Blick auf das Förderprogramm sagte er, dass keine Zeit zu verlieren sei. „Wer A sagt, muss dann auch B sagen“, meinte auch Markus Droth (FW). Alexa Zierl (ÖDP) erinnerte an die Idee des Parkdecks, das sich auf die Lärmentwicklung auswirken würde. Dies sollte berücksichtigt werden.

Karin Geißler (Grüne) machte sich dafür stark, auch das Umfeld einzubeziehen. Ihr Fraktionskollege Thomas Brückner nannte konkret das nahegelegene Areal der Stock-Schützen jenseits der Amper. Dieses wird nach Auflösung des Vereins frei. Die Eishalle oder auch nur die benötigten Parkplätze könnten dort entstehen und über die Fürstenfelder Straße angebunden werden. Planungsreferent Christian Götz (BBV) wunderte sich, dass das Gelände der StockSchützen nicht bereits früher ins Spiel gebracht worden sei. Man sollte sich jetzt nicht verzetteln, mahnte dagegen Andreas Lohde (CSU). Ähnlich sah dies OB Erich Raff (CSU). Zumal bereits lange über Standorte diskutiert worden sei und die Zeit dränge. Vize-Bürgermeister Christian Stangl (Grüne) erinnerte daran, dass jenseits der Amper aus städtebaulichen Gründen keine Neubauten entstehen sollten. Daher könne man sich das Geld für „Subgutachten“ sparen. Philipp Heimerl (SPD) konnte die neuerliche Standort-Diskussion nicht verstehen. Es gehe jetzt nur um die nächste Phase. Am Ende stimmten vier Stadträte gegen den vorgelegten Beschlussvorschlag.

Stadt testet Raumluftfilter im Schulalltag

Ist der Einsatz von Luftfilteranlagen ein wirksames Mittel, um das Ansteckungsrisiko mit dem Corona-Virus in Klassenzimmern zu verringern. Die Verwendung solcher Geräte war vor allem für Räume, die nicht ausreichend gelüftet werden können, ins Spiel gebracht worden. Die Stadt hat probeweise sowohl kleine, mobile Luftreiniger als auch große Standgeräte im Schulalltag getestet. Die Ergebnisse wurden jetzt im Stadtrat vorgestellt.

In einem Eilantrag hatte die SPD-Fraktion gefordert, alle Räume städtischer Bildungseinrichtungen mit Luftreinigungsgeräten auszustatten. Ende Oktober hatte der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, entsprechende mobile Testgeräte zu besorgen. Das städtische Immobilienmanagement hatte daraufhin bei diversen Herstellern angefragt. Bis zur Stadtratssitzung im Dezember konnten sechs verschiedene Typen ausprobiert werden.

„Der durchgeführte Test stellt weder eine wissenschaftliche Untersuchung in Bezug auf die Reinigungswirkung dar, noch kann er diese ersetzen“, stellte Georg Huber, Leiter des Immobilienmanagements, klar. Das Ziel war, die Luftfilter auf ihre Alltagstauglichkeit im Klassenzimmer zu überprüfen. Bei der Beurteilung wurden Kriterien wie Lautstärke, Geruchsentwicklung, Zugerscheinungen, Vandalismus-Sicherheit und Unfallsicherheit gewählt. Die Geräte waren in verschiedenen Klassenzimmern der Richard-Higgins-Grundschule und in der Grundschule an der Philipp-Weiß-Straße aufgebaut worden.

Das Fazit der Verwaltung nach Rückmeldung aus den Schulen: Die kleinen, mobilen Anlagen, von denen aber statt der normalerweise erforderlichen zwei bis drei in einem Raum nur jeweils eines zum Einsatz kann, können von der Geräuschentwicklung her nicht empfohlen werden. Die größeren Standgeräte seien zwar leiser, doch auch diese seien wegen des Lärmpegels ungeeignet. Leiser waren zwar auch die UV-C-Geräte. Aufgrund der Geruchsentwicklung und der „unklaren gesundheitsgefährdenden Auswirkungen“ seien diese aber ebenso nicht empfehlenswert.

Da laut Verwaltung alle Klassen-, Fach- und Lehrerzimmer in den städtischen Schulen über ausreichend Lüftungsmöglichkeiten verfügen, könne beim Kauf von Luftreinigern keine staatliche Förderung in Anspruch genommen werden. Die Stadt müsste die Kosten für die rund 200 erforderlichen Anlagen mit einem Stückpreis zwischen 1.600 bis 3.500 Euro komplett übernehmen. Zudem wies Huber darauf hin, dass der Lockdown gleichermaßen für alle Schulen, sprich die mit und ohne Luftreiniger, gelte.

OB Erich Raff (CSU) betonte, dass sich das Ergebnis mit den Erfahrungen in Olching und Oberschleißheim decke. Bei Volllast sei kein Unterricht mehr durchführbar. Antragsteller Mirko Pötzsch (SPD) sagte, dass Luftreiniger zwar nicht das Nonplusultra seien, aber ein wichtiger Bestandteil. Er hatte vor allem den Gesundheitsschutz und weniger den Schulalltag im Blick. Eventuell wäre dadurch der Lockdown erspart geblieben, so seine Einschätzung. Er plädierte dafür, den Einsatz nichtsdestotrotz weiter zu verfolgen. „Es geht um unsere Grund- und Mittelschulkinder“, sekundierte Alexa Zierl (ÖDP).

Markus Droth (FW) sprach sich für Abstand, Testen und FFP2-Masken aus. Er regte an, FFP2-Masken an Schulen kostenfrei zu verteilen. Diese sollten nicht länger als zwei Stunden getragen werden, warf Pötzsch ein. Andreas Lohde (CSU) warnte vor Aktionismus. Er würde lieber auf geteilten Unterricht setzen. In Gängen oder auf dem Pausenhof könne nur schwer Abstand gehalten werden. Es sei ein Unding, dass Kommunen Tests zur Reduzierung der Virenlast aufgehalst werden, ärgerte sich Christian Stangl (Grüne). Dies sei Sache des Bundes beziehungsweise der Länder. Die Verantwortlichen sollten endlich aufwachen.

Stadtmarketing: Schrittweise zusammenrücken

Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung des Jahres 2020 einstimmig Leitlinien für das künftige Stadtmarketing beschlossen. Die Verwaltung wurde beauftragt, den Aufbau eines Stadtmarketing-Forums auf den Weg zu bringen und erste Maßnahmen zu begleiten. Finanzielle Mittel in Höhe von 15.000 Euro sollen hierfür im Haushalt 2021 bereitgestellt wird. Unterstützt wird das Vorhaben von der imakomm Akademie, die auch den bisherigen Prozess begleitet hat. Deren Geschäftsführer Peter Markert stellte den Stadträten die Handlungsfelder und die künftigen Strukturen des Stadtmarketing-Forums vor.

Wie kann ein effizienteres Miteinander geschaffen werden? Mit dieser Frage befasste sich bereits seit Längerem ein engagierter Kreis mit Vertretern aus Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistern sowie aus der Stadtverwaltung. Dabei ging es laut Markert aber nicht um die Erstellung von Gutachten, sondern um die gemeinsame Erarbeitung geeigneter Strukturen – und um Wertschätzung. Der Prozess war bereits im März 2019 im Kultur- und Werkausschuss beschlossen worden.

Hierzu wurden nach Evaluation bestehender Marketinginhalte und -strukturen auch Expertengespräche und eine Online-Befragung bei Brucker Betrieben sowie drei Workshops durchgeführt. Das Gesamtkonzept war dann im Oktober auf den Weg gebracht worden. Damit liegt ein auf Fürstenfeldbruck zugeschnittener Weg für die Umsetzung von Marketingmaßnahmen sowie für die zukünftige Zusammenarbeit von Stadt und privaten Akteuren vor. Das Stadtmarketing-Forum besteht aus einem Lenkungskreis und den lnitiativkreisen für die Handlungsfelder „Kommunikation, Aktionen, Veranstaltungen“, ,,Gestaltung & Erreichbarkeit“ sowie „Handwerk & Dienstleistungen“. Hierzu sollen eigenständige Marketing-Maßnahmen entwickelt werden. „Wir haben die Gleise“, betonte Markert. Jetzt gelte es, den Zug aufzusetzen.

Die Maßnahmen sollen durch städtische Mittel finanziert werden, aber nur dann, wenn die Co-Finanzierung durch private Akteure sichergestellt ist. Dies kann sowohl in Form von finanziellen Mitteln als auch in Form von zusätzlichem Engagement erfolgen. Ob ein Vorhaben umgesetzt wird, entscheidet der Lenkungskreis. ,,Ohne Garantie auf Erfolg“, sagte Markert. Eine Evaluation ist Ende 2021 geplant. Auf dieser Grundlage werde dann entschieden, ob seitens der Stadt weitere professionelle Strukturen aufgebaut werden sollen. Zunächst soll ein Mitglied der Verwaltung im „Lenkungskreis“ an der Umsetzung der Maßnahmen mitarbeiten und dort die Belange der Stadt vertreten. Die imakomm wird die Lenkungsgruppe und die drei lnitiativkreise in der Anfangsphase begleiten. Für das Projekt wurde im Rahmen des Städtebau-Förderprograms „Lebendige Zentren“ für 2021 ein Verfügungsfonds Stadtmarketing beantragt. Es wird mit einer Förderung in Höhe von 8.800 Euro gerechnet. Der Projektstart könnte im Januar 2021 erfolgen.

OB Erich Raff dankte Sabine Wildmann von der Öffentlichkeitsarbeit und Wirtschaftsförderin Aliki Bornheim für ihr Engagement in diesem Bereich. Gewerbereferent Franz Höfelsauer (CSU) und Wirtschaftsreferent Philipp Heimerl (SPD), die von Anfang an eingebunden waren, sprachen von einem neuen und guten Weg, um Leerstand zu verhindern und gemeinsame Aktionen zu starten. ,,Es gibt gute Strukturen, die für die nächsten Jahre tragfähig sind“, sagte Heimerl.

Beiräte nehmen Arbeit auf

Nun ist es auch amtlich: Der Stadtrat hat in seiner Dezember-Sitzung folgende sieben Bewerber als Mitglieder in den Sportbeirat berufen: Nikolaus Gnam (TC FFB und Ski-Club FFB), Achim Huber (FC Aich), Joachim Mack (TG Fliegerhorst), Lukas Schmid (TuS FFB, American Football), Norbert Schrimpf (KSC Puch), Konrad Schober (EVF) und Ludwig Sinzinger (Ski-Club FFB). Damit folgte das Gremium der Empfehlung des vorberatenden Fachausschusses. Die Amtszeit des neuen Sportbeirats begann am 1. Januar und endet am 30. April 2023. Das Gremium hat die Aufgabe, den Stadtrat und dessen Ausschüsse in allen den Sport betreffenden Angelegenheiten und Fragen zu beraten und zu unterstützten.

Der Stadtjugendrat ist ebenfalls am 1. Januar in eine neue Amtszeit gestartet. Diese beträgt zwei Jahre. Die Wahl hatte am 11. Oktober 2020 stattgefunden. Insgesamt waren 2.961 Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahren wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei drei Prozent. Gewählt wurden als Vertreter der Altersgruppe 14 bis 17 Jahre Veronika Droth, Niklas Roth, Loi Rothenberger, Korbinian Butterer, Emily Reeb und Hannah Paulina Füner sowie als Vertreter der Altersgruppe 18 bis 21 Jahre Valentin Eckmann, Fabian Eckmann, Benedikt Bucher, Quirin Droth und Lena Sabokat.

Die konstituierenden Sitzungen der beiden Beiräte finden am 28. Januar statt.

Bereich Aumühle und Lände: So geht es weiter

Der städtebauliche Wettbewerb für den Bereich Aumühle und Lände ist erfolgreich abgeschlossen. Der Siegerentwurf hatte nicht nur das Preisgericht überzeugt, sondern kam auch bei der Info-Veranstaltung für die Bürger im September gut an. Doch wie geht es jetzt weiter? Mit dieser Frage befasst sich das Bauamt seither. Der Vorschlag: Der Sieger wird per vereinfachter Vergabe mit der Erstellung eines Rahmenplans beauftragt. Diese bedeutet eine deutliche Konkretisierung.

Demnach wären dann bereits landschaftsplanerische Bestandteile oder auch die Parzellierung einzelner Baugrundstücke und Wohnungseinheiten detaillierter ablesbar. Ergänzt werden soll der Rahmenplan durch eine Zwischennutzungs- und Entwicklungsstudie. Denn der Schwerpunkt des Sieger-Konzepts liegt darin, das Quartier stufenweise zu entwickeln. Weiterhin seien intensive Abstimmungen mit den dortigen Akteuren wie der Subkultur und der Stadtbibliothek, aber auch mit dem Wasserwirtschaftsamt oder dem Landesamt für Denkmalpflege notwendig. Bürgerbeteiligung soll ebenfalls fester Bestandteil der weiteren Planungen sein.

Parallel dazu wird die Verwaltung Möglichkeiten einer Vermarktung des Areals prüfen. Ein Großteil der Flächen befindet sich im Eigentum der Stadt. Eine Herausforderung sei aber, den bestehenden Bauhof zu verlagern. Für die Vermarktung wird das Modell „Konzeptvergabe“ vorgeschlagen. Dabei stehe nicht der Kaufpreis, sondern die Qualität des eingereichten Konzeptes im Vordergrund. Dadurch könne ein lebendiges, sozial gerechtes und funktional gemischtes Viertel geschaffen werden.

Der Stadtrat stimmte dieser Vorgehensweise in seiner Dezember-Sitzung ohne Diskussion einstimmig zu.

Stadt bleibt handlungsfähig

„Die Corona-Pandemie wird uns noch länger begleiten“, sagte Roland Klehr, Leiter der Allgemeinen Verwaltung, im Stadtrat. Daher soll ein „Sonderausschuss Corona-Pandemie“ (SoCoPa) eingerichtet werden. Dieser könne in Zeiten, in denen aufgrund einer für die Stadt besonders gesundheitlich bedrohlichen Situation durch die Corona-Pandemie anstelle des Stadtrates und der Ausschüsse vom Oberbürgermeister einberufen werden. Dadurch soll die Handlungsfähigkeit der Stadt auch in einer von Risiken für Personenzusammenkünfte geprägten Phase gewährleistet bleiben. Die Voraussetzungen liegen vor, sobald der 7-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner nach Angaben des Robert-Koch-Instituts von 200 erreicht wird.

Der SoCoPa besteht aus dem Vorsitzenden und 22 Stadtratsmitgliedern. Das Gremium verfügt über alle nach der Geschäftsordnung festgelegten Kompetenzen und Funktionen des Stadtrates und der beschließenden Ausschüsse. Der Stadtrat kann den Sonderausschuss jederzeit wieder auflösen.

„In besonderen Zeiten sind besondere Gremien gefragt“, sagte Andreas Lohde (CSU). Er hätte sich allerdings eher einen Schritt in Richtung Digitalisierung gewünscht. Dies sei jedoch nicht vorgesehen. Mirko Pötzsch (SPD) könnte sich wenigstens eine Online-Übertragung vorstellen für die Stadträte, die nicht im SoCoPa seien. Florian Weber (Die PARTEI) hatte Sorge, dass sich durch die neue Zusammensetzung andere Mehrheiten bilden könnten. Der Proporz bleibe gewahrt, betonte dagegen Christian Götz (BBV). Der Beschlussvorschlag wurde letztlich bei nur einer Gegenstimme angenommen.

Neues Sanitär- und Aufenthaltsgebäude

Raus aus dem Keller, rein in einen hellen Neubau: Noch vor Weihnachten konnten die Mitarbeiter des Waldfriedhofs aus den veralteten, zu kleinen Umkleiden und Sanitärräumen im Untergeschoss des Hauptgebäudes am Waldfriedhof in einen freundlichen, erdgeschossigen Bau mit Aufenthaltsraum umziehen. Das neue Gebäude war aufgrund arbeitsschutzrechtlicher Belange notwendig geworden.

Die Entwurfs- und Genehmigungsplanung wurde dabei durch das Sachgebiet Hochbau in Eigenleistung erbracht. Dabei wurde der Baukörper auf dem Grundstück so platziert, dass einerseits die Zufahrt und die Bestückung der angrenzend bestehenden Maschinenhalle optimal gewährleistet ist und zugleich kein Baum gefällt werden musste.

Das Gebäude wurde in Massivbauweise mit einer Holzmassivbrettstapeldecke gemäß dem Energieverbrauchsstandard nach EnEV KFW 55 errichtet. Durch den Einbau von Holzfenstern mit Aluverblendung sowie dem Anschluss an die in der Aussegnungshalle bestehende Holzpellets-Heizung wurde auch dem ökologischen Aspekt Rechnung getragen. Die Errichtung einer Photovoltaikanlage war hier aufgrund der starken Verschattung durch den angrenzenden Baumbestand wirtschaftlich nicht sinnvoll.

Trotz erschwerter Marktbedingungen in der Baubrache und durch die Corona-Pandemie bedingte Erschwernisse konnten sowohl der prognostizierte Terminplan als auch der Kostenrahmen eingehalten werden.

Das Gebäude wurde von Mitte März bis Dezember 2020 realisiert. Die Kosten lagen bei etwa 920.000 Euro und somit rund acht Prozent unter den veranschlagten Schätzkosten.

Radfahrstreifen wird nicht breiter

Die äußere Schöngeisinger Straße soll stadtauswärts zwischen der Rothschwaiger Straße und dem Ortsausgang einen durchgängigen, zwei Meter breiten und rot eingefärbten Radfahrstreifen erhalten. Die Maßnahme wurde vom zuständigen Fachausschuss im Oktober nach eingehender Diskussion über die mögliche Breite beschlossen. Statt der von Thomas Bruckner (Grüne) geforderten 2,25 Meter wurde eine Breite von zwei Metern festgelegt.

Im November waren dann Vergleichsmessungen durchgeführt worden, um die Breitenangaben an den Engstellen nochmals zu überprüfen. Es zeigte sich, dass der Radfahrstreifen durchgängig mit 2,20 Metern möglich wäre. Daher wurde das Thema dem Stadtrat im Dezember nochmals vorgelegt. Das Gremium lehnte den Vorschlag jedoch knapp mit 16:17 Stimmen ab.

Thomas Brückner (Grüne), dankte der Verwaltung, dass das Vorhaben nun erneut besprochen werde. Für Zustimmung warb auch Verkehrsreferent Mirko Pötzsch (SPD). Alexa Zierl (ÖDP) schloss sich an und sprach von einem Vorzeigeprojekt.

Andreas Lohde (CSU) führte aus, dass die Route auch von landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt werde und man sich daher seinerzeit auf einen Kompromiss geeinigt habe. Ähnlich argumentierte Christian Götz (BBV). Er hielt es für eine „kuriose Vorgehensweise“, den Punkt nochmals zu besprechen. CSU-Stadtrat und Landwirt Markus Britzlmair gab zu bedenken, dass bei einem breiteren Radfahrstreifen die rund drei Meter ausladenden landwirtschaftlichen Fahrzeuge verbotener Weise die durchgezogene Mittellinie überfahren müssten. Er äußerte die Sorge, dass etwas passieren könnte.




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