Sitzung des Planungs- und Bauausschusses Juni 2019

Wettbewerb für neue Schule West wird ausgelobt

In der zweiten Juni-Sitzung des Planungs- und Bauausschusses (PBA) sowie im Stadtrat wurden der Auslobungstext für den Wettbewerb zum Neubau der Grundschule an der Cerveteristraße vorgestellt und diskutiert sowie die Mitglieder der Gremien über das Verfahren und den Zeitplan unterrichtet. Die Ausschreibung für elf Teilnehmer erfolgt europaweit, acht Architekten-Teams sind bereits gesetzt. Sie haben Erfahrung im Schulbau. Darunter ist auch das Büro, das das Schulzentrum am Tulpenfeld geplant hat.

Die neue Schule wird vierzügig mit insgesamt 17 Klassen. Ungefähr die Hälfte der Schüler wird in der gebundenen Ganztagsschule sein, ein Viertel die Mittagsbetreuung nutzen und ein Viertel bis zum regulären Unterrichtsschluss die Schule besuchen. Fertigstellung ist zum Beginn des Schuljahres 2022/2023.

Längere Zeit wurde im PBA darüber diskutiert, ob in dem Auslobungstext eine Obergrenze der Kosten aufgenommen werden sollte. Auch vor dem Hintergrund, dass im Haushalt für das Vorhaben 22 Millionen Euro vorgesehen, vom Bauamt aber 26,5 Millionen Euro veranschlagt worden sind. Letztlich wird den Planern nun mitgegeben, dass die Stadt anstrebt, den von ihr gesetzten Kostenrahmen einzuhalten. Uneins war man sich auch darüber, ob wie vorgesehen tatsächlich eine Doppelturnhalle erforderlich ist oder eine Halle ausreicht, dafür mit einem zusätzlichen Gymnastikraum. Gefördert wird bei einer Grundschule dieser Größe nur eine Einfachturnhalle, die zusätzlichen Kosten wären von der Stadt allein zu finanzieren. Einige Räte wie zum Beispiel Markus Droth (CSU) appellierten auch mit Blick auf die Mitnutzung durch Vereine dafür, „mutig zu sein“. Christian Stangl (Grüne) und Klaus Wollenberg (FDP) verwiesen dagegen auf die finanzielle Lage der Stadt und dass man bei den nächsten Haushaltsberatungen für das zusätzliche Geld dann etwas anderes werde streichen müssen. Michael Maurer von der Verwaltung erklärte den Wunsch der Schulleitung nach der Doppelturnhalle damit, dass diese für das Ganztags- und Inklusionskonzept sinnvoll sei. Im Ergebnis einigte man sich darauf, dass man die große Lösung im Auslobungstext lässt, da in den weiteren Planungsphasen eine Reduzierung auf eine Halle immer noch möglich ist.

Als nächstes wird nun der Text öffentlich bekannt gemacht, die Auswahl der Büros soll im August, das Kolloquium mit Preisrichtern und Teilnehmern im September stattfinden. Die Entscheidung des Preisgerichts ist für November geplant.

 

Planung für Krippe am Buchenauer Platz steht

In den Juni-Sitzungen des Planungs- und Bauausschusses (PBA) stellte Christian Lichtenberg vom Bauamt den Entwurf für die neue dreigruppige Krippe am Buchenauer Platz vor und bekam sowohl vom PBA als auch kurz darauf vom Stadtrat grünes Licht für die Umsetzung. Träger wird das Diakonische Werk sein, die Bezugsfertigkeit ist für Mitte Juli 2020 geplant.

Das Gebäude wird in Massivholzbauweise erstellt, Baustoffe aus Kunststoff werden wegen des schwer umzusetzenden Recyclings vermieden. Das Flachdach wird extensiv und bienenfreundlich begrünt, das flache Satteldach erhält Photovoltaikmodule und Wärmeabsorber. Es wird voraussichtlich der Effizienzhaus 55-Standard erreicht.

Die Gruppenräume befinden sich alle im Erdgeschoss, auf kurze Wege für die Kleinkinder wird Wert gelegt, ebenso darauf, dass der Hauptbaustoff Holz an einigen Stellen als Wandoberfläche sicht- und fühlbar ist.

Die Kosten belaufen sich auf rund 2,95 Millionen Euro. Davon werden voraussichtlich 1,18 Millionen Euro gefördert, so dass der städtische Anteil bei circa 1,77 Millionen Euro liegen wird. Zum Änderungsantrag von Alexa Zierl (Fraktion PARTEI/Zukunft, vormals DIE PARTEI & FREI) im PBA, einen möglichst hohen

Anteil an Photovoltaik auf das Dach zu bringen, meinte Stadtbaurat Martin Kornacher, dass dann zunächst der Haupt- und Finanzausschuss entsprechende zusätzliche Gelder zur Verfügung stellen müsse. Christian Götz (BBV) ergänzte, dass der Ausschuss nichts über das im Haushalt veranschlagte Budget hinaus beschließen könne.

 

Feuerwehrhaus II: Gespräch mit der Nachbargemeinde Emmering suchen

In der Juni-Sitzung des Planungs- und Bauausschusses sollte eigentlich das Gremium der Entwurfsplanung für den zweiten Standort der Brucker Feuerwehr im Nord-Osten der zustimmen und damit die weiteren Planungsschritte auf den Weg bringen. Eine weitere Wache ist erforderlich, weil von dem Standort an der Landsberger Straße ein Teil des Stadtgebietes nicht innerhalb der vorgeschriebenen Hilfsfrist von zehn Minuten erreicht werden kann.

Andreas Rothenberger (BBV) regte jedoch an, erst einmal ein weiteres Gespräch mit der Nachbargemeinde Emmering zu suchen, um abzuklären, ob diese nicht mit ihrer Feuerwehr den östlichen Teil des Brucker Stadtgebietes abdecken könnte. Ihm strebt eine Kooperationsvereinbarung beziehungsweise eine interkommunale Zusammenarbeit vor, in deren Rahmen sich die Stadt an in Emmering anfallenden Kosten beteiligen würde – so zum Beispiel für die Anschaffung einer Drehleiter, die Emmering selbst nicht braucht, für Bruck aber unerlässlich wäre. Auf die Idee sei er durch die Diskussion auf der Bürgerinformationsveranstaltung zum Neubau der zweiten Feuerwache gekommen. Man solle sich zusammensetzen, bevor man viel Geld für die zweite Feuerwache ausgebe, die noch dazu Probleme nach sich ziehe. Zudem würden die Emmeringer bereits jetzt rund 50 Prozent ihrer Einsätze auf Brucker Stadtgebiet führen. In einem mit Emmerings Bürgermeister Michael Schanderl und der dortigen Feuerwehr geführten Telefonat sei Gesprächsbereitschaft signalisiert worden.

Gegen den Antrag, den Tagesordnungspunkt für diese Sitzung abzusetzen, stimmten drei Ausschuss-Mitglieder, bei den anderen stieß er auf Zustimmung. Sitzungsleiter und Zweiter Bürgermeister Christian Götz (BBV) meinte, man solle eine schriftliche Stellungnahme einholen. Er befürwortete, dass über die Planung dennoch entschieden wird und in der nächsten Sitzung dann die Infos aus Emmering einbezogen werden.

Christian Kieser, Leiter des Rechtsamts, wies darauf hin, dass es einen Beschluss zum Bau der Feuerwache gebe, der nicht vom Ausschuss, sondern nur vom Stadtrat revidiert werden könne. Außerdem sei zu beachten, dass die zweite Feuerwehr auch später für den zivil genutzten Fliegerhorst gedacht sei. Emmering habe in einem früheren Gespräch deutlich gemacht, dass die Stadt Fürstenfeldbruck für sich selbst zu sorgen habe. Würde tatsächlich nun eine Kooperation kommen, bräuchte man „eine sehr große Lösung“, die geraume Zeit in Anspruch nehmen würde. Baugenehmigungen, die außerhalb der Hilfsfrist, könnte in der Zwischenzeit keiner mehr in der Verwaltung „auf seine Kappe nehmen“.

Feuerwehrkommandant Michael Ott betonte, dass man zwar über zwei Standorte nicht glücklich sei, bezweifelte aber aufgrund der bislang geführten Gespräche und der Erfahrungen, dass es eine Bereitschaft von Emmering geben wird, Teile Brucks dauerhaft mit zu versorgen.

Alexa Zierl (Fraktion PARTEI/Zukunft, vormals DIE PARTEI & FREI) sowie Ulrich Schmetz (SPD) schlugen erfolgreich vor, den Tagesordnungspunkt abzusetzen und nicht über die Planung zu beschließen bis eine Stellungnahme der Nachbargemeinde da sei.

 

Gabionen und Co. – Exzesse sollen demnächst vermieden werden

Der Planungs- und Bauausschuss sollte in seiner Juni-Sitzung einen Antrag der BBV-Fraktion vorberaten, nach dem in einer Gestaltungssatzung örtliche Bauvorschriften über die Einfriedungen von Grundstücken (z.B. über Art, Höhe und Gestaltung) festgeschrieben werden sollen. Die Verwaltung schlug ihrerseits vor, derzeit keine Satzung auszuarbeiten und zu erlassen. Aus planerischer Sicht sei diese zwar wünschenswert, da auch das Stadtbauamt einige Einfriedungen als durchaus kritisch sehe, diese derzeit nicht verhindern könne. Allerdings seien die Erstellung der Satzung sowie der Vollzug und die Durchsetzung der Vorschriften sehr zeitaufwendig.

Dieses Argument wollte Zweiter Bürgermeister und Sitzungsleiter Christian Götz (BBV) nicht gelten lassen, vor allem weil seit Antragstellung ein Jahr und vier Monate vergangenen seien und er sich mehr als einen negativen Beschlussvorschlag erwartet habe. Dass für die Kontrolle Personal fehle, bestätigte er. Für die immer wichtiger werdende Grünplanung würde man aber sowieso mindestens eine halbe Stelle mehr benötigen. Statt einer Gestaltungssatzung wünschte er sich eine Satzung zur generellen Gestaltung von Freiflächen. Dies würde auch den Antrag der SPD-Fraktion für das Verbot von „Schottergärten“ und von Andreas Lohde (CSU) für mehr Blühwiesen umfassen. Die Regelungen sollen dann die Minimalanforderungen sicherstellen. Der Umweltbeirat wäre laut Götz einzubeziehen.

Genauso wie Tommy Beer (BBV) betonte er, dass aus Gründen des Artenschutzes die Durchlässigkeit von Einfriedungen für Klein- und Kriechtiere wichtig sei. Beer, Gabi Fröhlich (SPD), Christian Stangl (Grüne) und Hans Schilling (CSU) schlugen vor, im RathausReport oder mit einer Broschüre das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für diese Thematik zu stärken, gelungene Beispiele aufzuzeigen und aufzuklären. Rothenberger betonte, dass mit der Satzung die Bürger keineswegs gegängelt werden sollen, alles möglichst liberal bleiben soll. Wichtig sei ihm aber eine Handhabe zu haben, um Exzesse in den Griff zu bekommen.

Die Verwaltung wird nun entsprechend der Entscheidung der Mehrheit des Fachausschusses einen Vorschlag für eine Freiflächengestaltungssatzung erarbeiten und diesen dem Gremium vorlegen.




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Stand: 04/19/2024
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