Museum: Frau darf... - 100 Jahre Künstlerinnen an der Akademie

Im Museum Fürstenfeldbruck ist die neue Ausstellung „Frau darf … 100 Jahre Künstlerinnen an der Akademie“ fertig aufgebaut und wartet auf Besucher*innen. Doch leider ist das Museum vorerst noch bis 10. Januar 2021 geschlossen. Danach ist die Schau bis 21. April zu sehen.

Als Publikum oder Modelle waren Frauen in der Kunst seit jeher gern gesehen - selbst eine Künstlerin auf der Basis einer akademischen Ausbildung zu sein, blieb ihnen jedoch lange verwehrt. Für den Unterricht an einer der vielen privaten Malschulen mussten kunstinteressierte Frauen hohe Gebühren bezahlen. Vom Aktzeichnen waren sie häufig ausgeschlossen, da es als unschicklich galt.

Erst im Wintersemester 1920 wurden Künstlerinnen nach zähen Kämpfen an der Akademie der Bildenden Künste in München zugelassen. Widerstrebend musste die Akademieleitung dem hartnäckigen Drängen der Künstlerinnen nachgeben. Dies war Ergebnis der Revolution von 1918 und der Weimarer Verfassung, die den Frauen die lang erkämpfte formale Gleichberechtigung brachte.
Die Ausstellung, die in Kooperation mit der Akademie der Bildenden Künste erfolgt, thematisiert die Ausbildungsmöglichkeiten der „Malweiber“, die frühe Frauenbewegung in München um 1900, das Ringen um die Zulassung an die Akademie und die Studienbedingungen der ersten Künstlerinnen. Ein Blick auf die Berufschancen und Netzwerke von Frauen macht deutlich, wie hart umkämpft der Männerdominierte Kunstmarkt in den 1920er-Jahren war.

Die Ausstellung begibt sich auch auf Spurensuche jener Künstlerinnen, die vor 100 Jahren hoffnungsvoll ihr Studium begannen. Zwölf unterschiedliche Künstlerinnenbiographien zeigen, mit welchen Vorurteilen Frauen zu kämpfen hatten und welchen Themen sich die Künstlerinnen widmeten. Außerdem spürt sie den Wegen der Malerinnen nach, sie erinnert dabei auch an unterschiedliche Frauenschicksale dieser „verschollenen Generation“, die zwischen zwei Weltkriegen ihren Platz suchte.

Quellenangabe:
Teaser-Bild:  Maria Eberhard, Porträt Maria Gögler, 1920er Jahre, Privatbesitz, Foto: Wolfgang Pulfer
Banner-Bild: Daisy Campi-Euler, Malven, um 1931, Privatbesitz, Foto: Franz Kimmel

Malschule Heymann München, 1920er Jahre, Privatbesitz, Foto: Wolfgang Pulfer


Zur Ausstellung ist ein reichbebilderter Katalog zum Preis von 18,90 Euro erschienen, der während der Schließung des Museums portofrei versandt wird. Zudem kann er im Museumsshop, der nach wie vor geöffnet ist, erworben werden.

Einen Vorgeschmack gibt es hier: Oberbürgermeister Erich Raff, die Kulturreferentin Tina Jäger und das Museumsteam stellen in einem tollen Video die neue Ausstellung virtuell vor. 

 




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Stadt Fürstenfeldbruck
Hauptstr.31
82256 Fürstenfeldbruck

Stand: 03/28/2024
Quelle: