RathausReport Juli 2019 Teil 1: Die Turnhalle und der Sportplatz auf der Lände

Der Turnhallenbau

Im Jahr 1925 wurde auf der Lände im Auftrag der Gemeinde Fürstenfeldbruck eine neue Turnhalle errichtet. Am Bau beteiligt waren beispielsweise die Zimmerei Hans Sedlmayr, die Schreinerei Karl Mall, die Schlosserei Josef Kellner, die Bauunternehmung Leonhard Wild, die Spenglerei Otto Zehelein, die Glaserei Eduard Perzl, das Bau- und Betongeschäft Hans Sitzmann, das Überlandwerk Fürstenfeldbruck und der Architekt Adolf Voll. Auch eine Laufbahn wurde hergestellt. Der Vertrag mit der Firma Sitzmann beinhaltete, dass bei den Arbeiten Erwerbslose, und zwar ausschließlich Fürstenfeldbrucker Arbeiter, zu verwenden waren, dies galt auch für die anderen Unternehmen. Die Arbeiten mussten so betrieben werden, dass der Hauptzweck, arbeitslose hiesige Arbeiter zu beschäftigen, erreicht wurde. Der Turnhallenneubau war also vorwiegend eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme der Marktgemeinde Fürstenfeldbruck, oftmals wurden Taglöhner beschäftigt, vor allem von den Bauunternehmen.

Der Sportplatz

Im Jahr 1947 beantragte der Turn- und Sportverein (TuS) beim Stadtrat die Wiederinstandsetzung des Sportplatzes auf der Lände. Der Stadtrat war der Auffassung, dass dies die Angelegenheit der Stadtwerke wäre. Im Jahr 1949 befürwortete der Stadtrat den Antrag auf Überlassung und Ausbau des Sportplatzes. Der TuS war der Meinung, dass der Platz unter anderem mit Mitteln des Bayerischen Fußball-Totos ausgebaut werden könnte. Im November 1949 genehmigte der Stadtrat die Durchführung der Vorarbeiten. Im März 1950 wurde der Sportplatzbau in Angriff genommen. Die Gesamtkosten betrugen 58.000 DM, ein Zuschuss kam aus dem Fußball-Toto. Der zweite Bauabschnitt sah die Erstellung einer 4x100-m-Aschenbahn vor. Am 1. Juli 1951 wurde das neue Sportstadion am Sport- und Jugendheim vor 1.000 Zuschauern und zahlreichen Ehrengästen eröffnet. Das Stadion wurde Anfang der 1960er- und Mitte der 1980er- Jahre renoviert.

Das Jugendheim

Im Jahr 1951 wurde das seit dem Jahr 1945 von der amerikanischen Armee beschlagnahmte Jugendheim frei, da die German-Youth-Association (GYA) Finanzierung eingestellt wurde. Es bewarben sich mehrere Vereine um Räume, so der TuS, der Sportclub, die Flugsportgemeinschaft und das Bayerische Rote Kreuz. Der Interessenvertreter der unorganisierten Besucher des Jugendheimes, Helmut Weber, beantragte die Weiterführung des Jugendheimes für organisierte und unorganisierte Jugendliche mit der Begründung: „Es geht nicht an, dass eine Stadt von der Grösse Fürstenfeldbrucks der heranreifenden Jugend – die ja den grössten moralischen und sittlichen Gefahren ausgesetzt ist – kein festes Heim bietet und sie quasi auf die Straße setzt“. Auch die Sozialistische Jugend Deutschlands „Die Falken“ beantragte beim Stadtrat, „sich im Interesse aller Jugendorganisationen und der nichtorganisierten Jugend unserer Stadt nachdrücklich für die Erhaltung und Weiterführung des Jugendheims einzusetzen“. Sie sprach sich dagegen aus, dass das Jugendheim nur einem einzigen Verein zur Verfügung gestellt wurde. Die Vertreter des Kreisjugendrings, des Bürgerkomitees und sämtlicher Jugendgruppen, beispielsweise des TuS, der Pfadfinder, der Sportjugend, des Kolpingsvereins, der Katholischen Jugend, des Jugendclubs, des Motorsportclubs und der Gewerkschaftsjugend, wollten, dass das Heim erhalten bleibt und den verschiedenen Jugendgruppen zur Nutzung überlassen werden sollte.

Der Stadtrat beschloss im Juni 1951, die Räume dem Kreisjugendring für Zwecke der organisierten und nichtorganisierten Jugendgruppen zur Verfügung zu stellen. Das Jugendheim wurde in den nächsten Jahren zu einem beliebten Treffpunkt der jungen Menschen in Fürstenfeldbruck.

Stadtarchivar
Dr. Gerhard Neumeier



Das Vereinsheim auf der Lände.  Foto: Stadtarchiv




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Stand: 04/18/2024
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